Brite reist für Spezialbehandlung nach Deutschland
Darmkrebs im 4. Stadium! Ein Toilettengang veränderte für Familienvater Geoffrey alles

Mit Ende 30 fühlt sich Geoffrey Seymour aus Richmond fit wie ein Turnschuh. Der Brite ist sportlich aktiv, spielt gerne Tennis und Basketball und fühlt sich gesund. Bis er kurz vor seinem 40. Geburtstag beim Toilettengang bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wenig später erhält der Familienvater die Schockdiagnose Darmkrebs. Und es kommt noch schlimmer: Der Krebs hat bereits gestreut.
Geoffrey erkennt das Krebs-Symptom - dank TV-Werbung
Als Geoffrey Anfang 2021 Blut in seinem Stuhl entdeckt, schrillen seine Alarmglocken! Aus der Fernsehwerbung weiß er: Das kann ein Symptom für Krebs sein. Sofort macht er einen Termin beim Arzt und lässt sich durchchecken. Bereits wenig später bestätigen sich seine schlimmsten Befürchtungen: Es ist Darmkrebs, im fortgeschrittenen Stadium 4. Und es haben sich bereits Metastasen in seiner Leber gebildet.
Für den Familienvater, seine Frau Santa (44) und seinem zehnjährigen Sohn Marco bricht eine Welt zusammen. „Ich erinnere mich, dass ich mehr Angst um meine Familie hatte als um mich selbst“, berichtet der kranke Brite auf der Plattform „Gofundme“. Dort hat er eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Denn um eine Chance im Kampf gegen die heimtückische Krankheit zu haben, benötigt er viele kostspielige Behandlungen.
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Allergische Reaktion auf die Chemo

Etwa im Dezember 2021 hat Geoffrey bereits einen wahren Behandlungsmarathon aus Operationen, Untersuchungen und Chemotherapie hinter sich, als ein Scan seiner Leber enthüllt: Es haben sich weitere Tumore in der Leber gebildet. Und das bedeutet für den heute 41-Jährigen: noch mehr Chemo-Runden.
Doch diesmal reagiert sein Körper viel heftiger auf die Behandlung. „Von Anfang an hat mein Körper die Chemotherapie überhaupt nicht vertragen. Die Übelkeit war so schlimm, dass ich viel Zeit auf der Toilette verbrachte, während ich die Chemo-Infusion bekam“, erinnert er sich auf „Gofundme“. Seine Haut reagiert allergisch, es Bilden sich Blasen in seinem Gesicht. Er habe wie Freddy Krueger aus der Horrorfilm-Reihe „Nightmare on Elm Street“ ausgesehen, berichtet Geoffrey Seymour dem britischen Portal „Mylondon.News“.
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Spezialbehandlung in Deutschland
Als dann auch noch klar wird, dass die Chemotherapie nicht mehr anschlägt, muss eine komplett neue Strategie her: Geoffreys Immunsystem muss nach der langen, strapaziösen Behandlung erst einmal wieder angekurbelt werden. Mit Hilfe der Spenden, die er über „Gofundme“ sammelt, schafft der Brite es, für eine sehr kostspielige Krebstherapie nach Deutschland zu reisen. Denn er hat von einer besonderen Methode erfahren, die dort durchgeführt wird: die sogenannte Dendritische Zelltherapie, auch „Tumorimpfung“ genannt.
Dabei wird dem Patienten Blut entnommen, das dann im Labor Tumor-Antigenen ausgesetzt und schließlich wieder dem Patienten zugeführt wird. Dadurch soll die Immunabwehr gegen den Tumor stimuliert werden, sodass der Körper wieder gegen den Krebs ankämpft. Eine solche Spritze koste unglaubliche 17.000 Pfund (umgerechnet etwa 19.300 Euro), berichtet Geoffrey.
Dem Krebs "in die Eier treten"
„Dank der überwältigenden Unterstützung von Familie, Freunden und netten Menschen, die einem Fremden einfach helfen wollten, haben wir es geschafft, unser Spendenziel zu erreichen. Ich werde immer an euch denken, während ich weiter gegen diese Krankheit kämpfe“, bedankt sich der überglückliche Geoffrey nach der Behandlung bei seinen Unterstützern. Die Zelltherapie sei „schnell und schmerzlos“ verlaufen, so der 41-Jährige. Und habe ihm vor allem eines zurückgeben: Hoffnung. Seine Zellen, so scherzt er, könnten nun hoffentlich den Krebs in seinem Körper aufspüren - „und ihm in die Eier treten“. (dhe)