Vorsicht vor falscher Anwendung
Experten warnen: Menstruationstassen können Gebärmuttersenkung verursachen
Bei falscher Anwendung gefährlich
Für viele Frauen sind Menstruationstassen eine risikofreie und gleichzeitig nachhaltige Alternative zu Tampons & Co. Doch das mit dem „risikofrei“ stimmt nur bedingt, wie neue Forschungen jetzt ergeben haben. Denn die aus Silikon hergestellten Kappen bergen bei falscher Anwendung eine Gefahr, wie Experten herausgefunden haben.
Nachhaltig und total sicher - oder doch nicht?
Menstruationstassen sind echte Nachhaltigkeits-Helden: Sie sind wiederverwendbar und können bis zu 10 Jahren halten. Zudem müssen sie laut Herstellerangaben erst nach etwa acht Stunden entleert und ausgewaschen werden. Daher sind sie für immer mehr Frauen eine beliebte Alternative zu Einwegtampons und -binden.
Medizinische Untersuchungen zu den Menstruationstassen gibt es bisher allerdings kaum. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Zeitschrift "Lancet Public Health" eine Studie, in der sie 3.300 Frauen beobachteten, die die Menstruationstasse anwenden. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Cups eine "sichere Option" sind.
Viele Frauen wissen nichts von dem Risiko
Die "Chartered Society of Physiotherapy" fand jetzt aber im Gegensatz dazu heraus, dass es bei manchen Frauen zu einer Gebärmuttersenkung kommen kann, wenn die Menstruationstasse nicht richtig angewendet wird. "Nachdem ich mir einige Informationen auf einigen der Becher angesehen habe - insbesondere die Informationen über die Entnahme des Bechers - diese sind oft nicht korrekt und nur schwer verständlich“, sagte Physiotherapeutin Kate Lough der BBC. Die Experten fordern jetzt, dass bei dem Verkauf von Menstruationstassen bessere Sicherheitshinweise gegeben werden sollen – um Frauen vor möglichen Nebenwirkungen besser aufzuklären.
Demnach sollten Frauen unbedingt darauf achten, nicht ihre Beckenbodenmuskulatur zu verwenden, wenn sie die Tasse in der Vagina nach unten drücken wollen, um sie anschließend mit den Fingern zu entfernen. Allerdings werden Frauen beim Kauf einer Menstruationstasse nicht darauf hingewiesen.
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Was ist eine Gebärmuttersenkung?
Zu einer Gebärmuttersenkung kommt es, wenn der Uterus nicht mehr durch Muskeln und Gewebe gestützt wird. Werden diese Haltestrukturen schwächer, wird die Gebärmutter nicht mehr stabilisiert und der Uterus sinkt nach unten ab. Im Extremfall kann es sogar sein, dass die Gebärmutter, die Harnblase oder das Rektum teilweise oder ganz durch die Scheide nach außen treten. Mediziner sprechen dann von einem Gebärmuttervorfall, auch Uterusprolaps genannt. Insgesamt erleidet zwischen 30 und 50 Prozent aller Frauen im Laufe ihres Lebens eine Beckenbodensenkung. Oft können die Symptome durch Beckenbodengymnastik behoben werden. Manchmal ist jedoch auch eine medizinische Behandlung notwendig.
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