"Beim Turnen kann es um Leben und Tod gehen"
Hambüchen gesteht mentale Probleme und warnt

Überraschendes Geständnis von Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen. Der 33-Jährige hat nach eigener Aussage unter dem gleichen Problem gelitten wie Turn-Superstar Simone Biles und davor gewarnt, das auf die leichte Schulter zu nehmen. Die viermalige Olympiasiegerin aus den USA habe mit einem sogenannten Schraubentick zu kämpfen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich hatte das Problem 2014 selbst", erklärte Hambüchen.
Biles und Co.: Sportler müssen auch mental trainieren
Erinnerungen an den schweren Trainingssturz von Ronny Ziesmer
Er habe damals das Gefühl für die Grundlagen verloren. "Wenn jedoch bei Schrauben das Gefühl für Raum und Zeit verloren geht, kann es schnell gefährlich werden", sagte er und fügte an: "Man muss es so drastisch sagen: Beim Turnen kann es um Leben und Tod gehen." Dabei erinnerte er an den schweren Trainingssturz beim Sprung von Ronny Ziesmer 2004, der seitdem querschnittsgelähmt ist.
Simone Biles hatte bei den Olympischen Spielen in Tokio das Mannschafts-Finale abgebrochen und anschließend ihren mentalen Probleme öffentlich gemacht. In der teilweise in Frage/Antwort-Form verfassten Story bei Instagram hatte sie über sogenannte "Twisties" geschrieben. Danach sagte sie die Starts im Mehrkampf, am Boden, im Sprung und am Stufenbarren ab.
Dass die 24-Jährige zum Abschluss der Turn-Wettbewerbe am Schwebebalken dabei ist, ist nach Meinung von Fabian Hambüchen nachvollziehbar. "Dort sind nur beim Abgang Schrauben notwendig - ein hoffentlich überschaubares Risiko", sagte der Reck-Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016. (tno/dpa)