Hässliche Szenen in Berlin

Fans schildern antisemitische Vorfälle bei Union-Spiel

Es ist ein Europapokal-Abend der Schande. In der Europa League gab es eine Böller-Attacke auf Frankfurt-Keeper Kevin Trapp. In Marseille beschossen sich die Fanlager mit Leuchtraketen.
Und auch in der Conference League ist es offenbar zu einem schlimmen Zwischenfall gekommen. Beim Spiel von Union Berlin gegen den israelischen Meister Maccabi Haifa im Berliner Olympiastadion wurden Fans von Maccabi offenbar antisemitisch beleidigt.

Zuschauer wollten Israel-Fahne anzünden

Auf dem Twitter-Account des „Junges Forums Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin-Potsdam“ schildern Fans, die das Spiel verfolgten, ekelhafte Rufe. So seien im neutralen Bereich des Olympiastadions Beleidigungen wie „Scheiß Juden“ gefallen. Sie seien bedroht und mit Bier beworfen worden.

Nach Aussage der Fans soll es auch zum Versuch gekommen sein, eine israelische Fahne anzuzünden. Zivilpolizisten hätten dann Schlimmeres verhindert.

Der FC Union reagierte unter dem Tweet. „Bitte umgehend mit Block - und Sitzplatznummer melden - vielen Dank!“ Den Tätern droht womöglich ein Stadionverbot und Ermittlungen. Ein offizielles Statement des Bundesligisten gab es jedoch nicht.

Die Haifa-Fangruppe durfte vom neutralen Bereich in den Maccabi-Fanblock umziehen.

Das Spiel der Conference League endete 3:0 für Union Berlin, das von seiner eigentlichen Spielstätte (Alte Försterei) aufgrund von UEFA-Bestimmungen ins Olympiastadion umziehen musste. Die Spieler von Haifa hatten vor dem Spiel das Holocaust-Mahnmal in der deutschen Hauptstadt besucht. (msc)