Geheimnis gelüftet

Hätten Sie es gewusst? DAS ist die Funktion der Rand-Riffelung von Münzen

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Hand nimmt am 22.01.2010 eine Euro-Münze aus einem Geldbörse, in dem sich weitere Münzen befinden. Mehrarbeit lohnt sich für Geringverdiener nicht immer. (zu dpa «Studie: Mehrarbeit rentiert sich für Geringverdiener nicht
DAS steckt hinter den unterschiedlichen Riffelungen der Euro-Münzen.
ag sv cul lre fux kde fgj, dpa, Andreas Gebert

Dieses Detail ist Gold wert! Wir benutzen Sie beinahe täglich und doch ist wahrscheinlich den wenigsten Menschen bislang aufgefallen, dass alle Euro-Münzen unterschiedliche Riffel-Ränder haben. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie doch einmal nach! Dass das so ist, hat nicht nur einen, sondern gleich zwei gute Gründe.

Unterschiedliche Größen, Formen, Farben und Rändelungen

Wir greifen wie selbstverständlich in das Münzfach des Geldbeutels, sehen innerhalb kürzester Zeit, welche Münze wir brauchen und bezahlen. Eine fast schon unterbewusst ablaufende Handlung.

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Doch nicht bei allen Menschen geht es beim Bezahlen so schnell. Menschen mit einer Sehbehinderung müssen durch Tasten herausfinden, welche Münze sie gerade in der Hand halten. Würden alle Münzen gleich aussehen, wäre das nahezu unmöglich.

Also hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Gestaltung der Euro-Münzen Hilfe geholt: In enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Blindenunion (EBU) habe man in den Neunzigerjahren das Design der Euro-Münzen entwickelt, heißt es auf der Website der EZB. „Ein Design, das die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Menschen berücksichtigt, kommt allen Menschen zugute“, war das Motto dieses Projekts.

Diese Details machen den Unterschied

Doch worin genau unterscheiden sich die einzelnen Münzen? Die EZB erklärt auf ihrer Website, welche Details den Unterschied machen:

  • Die 2-Euro-Münzen weise eine Schriftprägung im fein geriffelten Rand auf.
  • Bei der Rändelung der 1-Euro-Münzen wechseln sich insgesamt drei fein geriffelte Abschnitte mit insgesamt drei glatten Abschnitten ab.
  • Die 50-Cent- und die 10-Cent-Münzen verfügen über eine feine Wellenstruktur.
  • Die 20-Cent-Münzen habe einen glatten Rand mit sieben Einkerbungen.
  • Die Rändelungen der 5-Cent- und der 1-Cent-Münzen sind glatt.
  • Bei den 2-Cent-Münzen ist die Rändelung glatt mit einer Rille.

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Interessant: Neben den verschiedenen Riffelungen und Prägungen gibt es weitere Details, die beim Auseinanderhalten helfen! Unterschiedliche Gewichte geben beispielsweise einen Hinweis auf den Wert der Münze. Heißt: Je höher der Wert, desto schwerer ist die Münze. Eine Ausnahme von dieser Regel bilde die 1-Euro-Münze.

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Unverwechselbar: Nur echte Münzen haben sie

Neben der Erkennungshilfe haben die Prädungen der Münzen noch einen weiteren Sinn: Sie machen echte Münzen aus! Nur bei echten Euro-Münzen treten alle Konturen deutlich und scharf ausgeprägt aus dem Münzgrund heraus und sind klar zu erkennen, schreibt die Deutsche Bundesbank. Falschgeld hingegen sei oftmals unscharf und weich ausgeprägt.

Lese-Tipp: Mythos im Check: Hilft es, eine Münze am Automaten zu reiben?

Auch Münz-Automaten haben die Details der einzelnen Geldstücke abgespeichert – so können sie echte Münzen von Falschgeld unterscheiden. Die Automaten seien nämlich mit elektronischen Münzprüfern ausgestattet, erklärt Norbert Monßen, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft, im Interview mit „Spiegel“. Erfülle eine Münze nicht die Anforderungen, werde sie gleich wieder ausgespuckt. (vho)