Hunderte Menschen verletzt

Erdbeben in Indonesien: Mindestens 162 Menschen tot

View from the hill edge on Midodaren beach east in high angle view. Waves crashing against sand beach in Java, Indonesia
Auf der indonesischen Insel Java kam es südwestlich der Stadt Cianjur zu einem Erdbeben der Stärke 5,6.
deutsche presse agentur

Auf der indonesischen Hauptinsel Java hat die Erde südwestlich der Stadt Cianjur gebebt. Medienberichten zufolge sind bei dem Erbeben mit einer Stärke von 5,6 mindestens 162 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Menschen wurden verletzt, berichtet der TV-Sender MetroTV am Montag (21.11) unter Berufung auf lokale Behörden. Die Zahl der Toten könnte noch weiter steigen, mehrere Ortschaften sind eingeschlossen. Tausende Menschen wurden obdachlos.

Mehr als 20 Menschen unter Trümmern gefangen

Mit einer Stärke von 5,6 ist das Beben vergleichsweise gar nicht so stark gewesen. In Cianjur wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde über 1770 Häuser zerstört, knapp 4000 Menschen verloren ihr zu Hause. Die größten Schäden gab es einige Kilometer südwestlich – dort befand sich auch das Epizentrum. Mehr als 20 Menschen waren unter Trümmern gefangen. Ein Erdrutsch habe mehrere Ortschaften vom Rest des Landes abgeschnitten, sagte der Chef der Regionalregierung von Cianjur, Herman Suherman. Zudem könne die Region nicht mit Strom versorgt werden, was die Kommunikation erheblich erschwere. Binnen zwei Stunden wurden 25 Nachbeben gemessen.

Auf Videos in sozialen Netzwerken sind eingestürzte Gebäude und weinende Menschen zu sehen. Verletzte werden von Einsatzkräften versorgt. Überall liegen Trümmer auf den Straßen. Laut Nationaler Katastrophenschutzbehörde ist das genaue Ausmaß der Schäden zunächst aber noch unklar.

Tsunami-Warnung blieb aus

Grafik-Karte Nr. 104968, Querformat, "Verortung des Bebens in Indonesien"; Grafik: A. Brühl, Redaktion: J. Schneider
Der Inselstaat liegt auf dem pazifischen Feuerring, einer hochaktiven Zone mit zahlreichen Vulkanen, in der verschiedene Platten der Erdkruste aufeinandertreffen.
deutsche presse agentur

Selbst in der Millionenmetropole Jakarta haben die Menschen das Beben deutlich gespürt. Hochhäuser schwankten, doch in der Stadt wurden zunächst keine schwereren Schäden gemeldet. Laut US-Erdbebenwarte (USGS) fand das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern statt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.

Der Inselstaat Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Im Februar waren bei einem Beben der Stärke 6,2 auf der Insel Sumatra fast 20 Menschen gestorben. Mehr als 400 wurden verletzt.(dpa/xas)