Hunderte Verletzte - Häuser zerstört

Erdbeben in Afghanistan: Mindestens 920 Tote

HANDOUT - 22.06.2022, Afghanistan, Paktika Province: Auf diesem von der staatlichen Nachrichtenagentur Bakhtar veröffentlichten Foto betrachten Afghanen die Zerstörung durch ein Erdbeben in der ostafghanischen Provinz Paktika. Foto: Uncredited/Bakhtar News Agency/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Die Schäden nach dem Erdbeben sind enorm.
nwi, dpa, Uncredited

Bei einem verheerenden Erdbeben in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion sind nach offiziellen Angaben mindestens 920 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 600 Bewohner im Osten Afghanistans seien nach dem Beben am späten Dienstagabend verletzt worden, sagte der stellvertretende Taliban-Staatsminister für Katastrophenmanagement, Maulawi Scharafuddin Muslim, am Mittwoch.

Rettungsarbeiten durch bergiges Terrain erschwert

Ein Sprecher der regierenden Taliban sprach von Dutzenden zerstörten Häusern in den Provinzen Paktika und Chost. Afghanische Medien berichteten, ein Dorf sei komplett zerstört worden.

Erschwert wurden die Rettungsarbeiten durch den Zugang zur abgelegenen Bergregion. Die militant-islamistischen Taliban, die seit August 2021 wieder in Afghanistan herrschen, riefen eine Notsitzung des Kabinetts zusammen. Mehrere Hubschrauber wurden in die Unglücksregion geschickt, um den Menschen vor Ort zu helfen. Ein Regierungssprecher rief Hilfsorganisationen zur Unterstützung auf. Bereits am Mittwoch trafen Helfer des Roten Halbmonds ein.

Verletzte nach dem schweren Erdbeben in Afghanistan.
Männer bergen ein verletztes Kind.
Twitter / WHO Afghanistan

Erdbeben der Stärke 5.9 in Afghanistan

Die US-Erdbebenwarte (USGS) vermeldete für das Beben kurz vor 23.00 Uhr am Dienstag (Ortszeit) die Stärke 5.9 sowie ein etwas schwächeres Nachbeben. Demnach befand sich das Zentrum des Bebens rund 50 Kilometer südwestlich der Stadt Chost nahe der Grenze zu Pakistan in rund zehn Kilometern Tiefe. Pakistanische Behörden hatten das Beben mit einer Stärke von 6.1 registriert.

Pakistanischen Angaben zufolge waren die Erschütterungen in weiten Teilen des angrenzenden Landes - so auch in der Hauptstadt Islamabad und selbst in Lahore im Osten des Landes - zu spüren. Mancherorts brach Panik aus, über Schäden oder Verletzte in Pakistan war nach ersten Angaben jedoch nichts bekannt. Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif drückte im Internet seine Betroffenheit aus und stellte Hilfe für die Menschen im Nachbarland in Aussicht.