Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs über Nachimpfungen

Auffrischungsimpfung mit AstraZeneca könnte Immunantwort verstärken

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jetzt – für alle Altersgruppen – nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca den Impfstoff von BioNtech oder Moderna als Zweitimpfung zu spritzen. Der Epidemiologe Professor Timo Ulrichs erklärt, dass Geimpfte dadurch besser vor einer Covid19-Erkrankung geschützt sind als bei einer doppelten AstraZeneca-Impfung. Trotzdem könne AstraZeneca noch für Auffrischungsimpfungen sinnvoll sein, verrät er im Corona Talk mit RTL-Reporterin Nele Balgo. Antworten auf alle wichtigen Fragen zu STIKO-Empfehlung können gibt es hier.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++

AstraZeneca für Nachimpfungen verwenden

Wie viel besser eine Kreuzimpfung schützt, ließe sich schwer sagen. „Aber natürlich gilt das Generelle, dass man eben gefunden hat, wenn man heterolog impft, also verschiedene Impfstoffe einsetzt für die erste und zweite und dann jetzt hier nochmal möglicherweise für eine Nachimpfung, dass man da dann vielleicht noch besser dasteht mit der Breite und der Nachhaltigkeit einer solchen Impfung“, erklärt der Epidemiologe Professor Ulrichs.

Der AstraZeneca-Impfstoff sei aber auch für Auffrischungsimpfungen gut einsetzbar. „Es gibt sogar Hinweise darauf, dass eben nochmal eine Nachimpfung mit AstraZeneca einen sehr guten Effekt hat, dass da also die Immunantwort nochmal stark nach oben gebracht wird und auch die Gedächtniszellen produziert werden, sodass da auch die Dauer des Immunschutzes offensichtlich nochmal verlängert werden kann“, so Ulrichs im RTL-Interview.

Auffrischungsimpfungen könnten nämlich vor allem für Alten- und Pflegeheime wichtig werden. Viele Bewohner wurden bereits Ende 2020 oder Anfang 2021 geimpft. Um sie bestmöglich zu schützen, fordert der Epidemiologe Pläne, sowohl für Nachimpfungen als auch Hygienekonzepte im Herbst, wenn die kühlere Jahreszeit wieder zu mehr Ansteckungen in Heimen führen könnte.

Sollte im Herbst eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nötig sein, hätte Deutschland auch dafür die erforderliche Menge an Impfstoffen, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einer Pressekonferenz am Freitag mittag: "Wir werden ausreichend Impfstoff haben, um für alle Empfehlungen gewappnet zu sein", betont er. Auch für die Empfehlung der Stiko, AstraZeneca-Geimpften als Zweitimpfung Biontech oder Moderna zu impfen, sei genug Impfstoff vorhanden.

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

TVNOW Doku "Zwischen Hoffnung und Tod - wer hat Schuld am deutschen Impf-Desaster?"

Könnten in Deutschland bereits mehr Menschen geschützt sein? Wer trägt die Schuld am Impf-Desaster? Die Bundesregierung? Die EU? Die Hersteller? Oder die Bundesländer? Die Dokumentation geht den Verantwortlichkeiten auf den Grund. Auf TVNOW: „Zwischen Hoffnung und Tod“

AUDIO NOW Podcast Empfehlung zum Thema Corona