Gericht lässt Anklage fallen
Tod auf Klassenfahrt: Doch kein Prozess gegen Lehrerinnen von Emily (†13)
Es ist eine plötzliche Wende im Fall der verstorbenen Emily: 2019 stirbt die erst 13-jährige Schülerin auf Klassenfahrt in London. Sie litt an Diabetes und zeigte Symptome einer Überzuckerung, doch kein Erwachsener schien diese ernst zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft klagte im vergangenen Jahr zwei Lehrerinnen an – jetzt soll es aber doch keinen Prozess geben.
Anklage gegen zwei Lehrerinnen rund drei Jahre nach dem Tod von Emily
Im März 2022 klagt die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach zwei Lehrkräfte wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen an. Die beiden Lehrerinnen sollen bei der Klassenfahrt im Sommer 2019 zu spät auf die Beschwerden der 13-jährigen Emily reagiert haben. Doch jetzt teilt das zuständige Gericht mit, dass das Verfahren eingestellt werde – und das, obwohl das Landgericht Mönchengladbach der Ansicht ist, dass die Lehrkräfte ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt hätten.
Die Klassenfahrt nach London war Emilys letzter Schulausflug
Was war damals passiert? Nach einem Restaurantbesuch in London ging es der Schülerin immer schlechter: Sie übergibt sich, wird immer schwächer. Ihre Mitschüler werfen den Lehrern später vor, sie hätten erst zwei Tage nach Auftreten der Symptome einen Krankenwagen gerufen. Als ihr Vater, Kay Schierwagen, von dem Drama erfährt, eilt er sofort nach London. Wenige Stunden später ist seine Tochter tot.
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Anklage gegen Lehrerinnen wird fallengelassen
Laut der Staatsanwaltschaft hätten die Lehrerinnen zwar ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt, dies sei aber nicht ursächlich für den Tod der Schülerin gewesen. Dass es sich bei Emily um einen medizinischen Notfall handelte, sei für einen Laien laut Gericht nicht feststellbar gewesen. Die Anklage wegen fahrlässiger Tötung wurde daher fallengelassen. (dpa/anr)
