Klare Teamorder missachtet
Formel 1: Was erlaubt sich Max Verstappen? Wilde Theorien nach Brasilien-Eklat

Riesen-Zoff bei Red Bull! Weil sich Weltmeister Max Verstappen in Brasilien einer ganz klaren Teamorder widersetzte, war nicht nur Sergio Pérez stinksauer auf den Niederländer als beide die Ziellinie passiert hatten. Nach dem Rennen wurde über Gründe spekuliert, warum der Niederländer den Mexikaner nicht vorbei ließ. Immer wieder fiel dabei das Wort Monaco.
Max Verstappen torpediert den Bullen-Plan
Nachdem sich Red Bull bereits beide Formel-1-WM-Titel in diesem Jahr sicherte, haben die Roten Bullen nur noch ein Ziel: Sergio Pérez auf Platz zwei in der Fahrerwertung bringen und so zum ersten Mal in der Geschichte sowohl den Weltmeister als auch den Vize-Weltmeister zu stellen.
Max Verstappen torpedierte diesen Plan jedoch in Sao Paulo, als er sich weigerte, Pérez kurz vor Schluss wie vom Team gefordert wieder vorbeizulassen. Hätte der Niederländer seinen Teamkollegen auf Platz sechs durchgewunken, würde Pérez mit einem 292:290-Vorsprung gegenüber Charles Leclerc zum Saisonfinale nach Abu Dhabi reisen. So steht es vor dem letzten Rennen 290:290.
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In Brasilien erklärte Verstappen bereits am Funk, er habe seine Gründe, warum er Pérez nicht wie von der Teamleitung gefordert passieren ließ. "Ich verstehe natürlich, dass 'Checo' enttäuscht ist. Aber ich habe auch meine Gründe genannt, warum ich es nicht getan habe, wegen etwas, das in der Vergangenheit passiert ist", sagte er. Was genau diese Gründe sind, kann nur spekuliert werden. Genau das wurde in Sao Paulo auch getan.

Hat Pérez einen absichtlichen Crash zugegeben?
So vermuteten unter anderem die "Sky Sports"-Experten Martin Brundle und Ted Kravitz, dass Verstappen mit seiner Aktion Rache für Pérez' Crash im Qualifying von Monaco nahm. Der Mexikaner verunfallte im Fürstentum im letzten Quali-Run und verbaute dem Niederländer so die Chance auf die Pole Position.
Verstappen unterstellte Pérez schon damals durch die sprichwörtliche Blume Kalkül. "Es ist natürlich schade, dass ausgerechnet dein eigener Teamkollege in der Wand ist. Aber dafür bekommt man am Ende ja auch keine Strafe. Du kannst einen guten ersten Versuch haben und dann denken: 'Ich parke jetzt mein Auto strategisch in der Wand.' Das könntest du tun", sagte der Niederländer, der sich nach Pérez' Unfall mit Startplatz vier zufrieden geben musste.
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Dass Sergio Pérez das bedeutendste Rennen des Jahres am Ende auch noch gewann, könnte bei Verstappen besonders bitteren Nachgeschmack hinterlassen haben. Erst recht, wenn sich wie von zwei niederländischen Experten behauptet, herausstellt, dass Pérez den Red Bull in Monaco tatsächlich absichtlich in die Wand setzte.
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"Pérez ist im Qualifying von Monaco absichtlich gecrasht und hat das später auch gegenüber Helmut Marko und Christian Horner zugegeben. Das hat Max Verstappen nicht vergessen", sagte der Motorsport-Journalist Erik van Haren. Und auch der ehemalige Rennfahrer Tom Coronel stimmte dieser These zu. Belegt ist das noch nicht. Allerdings ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit auch sicher noch nicht gesprochen. (tno/sport.de)