Tortur am Flughafen in SchwedenGelähmter Rollstuhlfahrer muss aus Ryan Air-Flieger kriechen

Diese Flugreise war würdelos!
Doch dass Adrian Keogh (37) aus Irland bei seinem Flug nach Schweden aus dem Ryanair-Flieger kriechen muss, ist schon nicht mehr einfach nur frustrierend, sondern schlicht würdelos. Findet auch Adrian – und macht in einem Instagram-Post auf die Tücken barrierefreien Reisens aufmerksam.
Flughafen Göteborg-Landvetter: Assistenz lässt auf sich warten
Rollstuhlfahrer Adrian muss am Flughafen Göteborg-Landvetter ernsthaft allein die Treppen des Fliegers runter krabbeln. Eine professionelle Assistenz wäre erst eine Stunde später gekommen, um ihm zu helfen. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich in einem Flugzeug feststecke, nachdem alle anderen ausgestiegen sind“, berichtet Adrian dem britischen Fernsehsender „BBC“.
Seit acht Jahren sitze er im Rollstuhl, oft sei es schon zu Situationen gekommen, in welchen er wegen fehlender Barrierefreiheit an seine Grenzen gekommen sei. Doch das, was ihm in Schweden passiert ist, „das ist inakzeptabel – alles, worum ich bitte, ist, in Würde Reisen zu können“, erzählt er der „BBC“. Ihm sei gesagt worden, er könne, statt zu warten, selbstständig aus dem Flieger krabbeln. Weil der Ire auf Toilette muss, klettert er kurzerhand selbst aus dem Flugzeug. Sein Bruder habe versucht ihm zu helfen, doch Adrian lehnt ab. „Es waren steile, gewellte Stahltreppen. Wenn er gestürzt wäre, hätten wir uns beide verletzt.“
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Adrian bei Instagram: "Ich will nichts, nur den Service, für den ich bezahlt habe"
Auf Instagram postet Adrian dann ein Foto von sich selbst auf den Stufen und schreibt: „Die Behörden von Landvetter-Flughafen gaben Ryanair die Schuld und Ryanair gab Landvetter die Schuld. Sie wollten vor allem nicht, dass wir das Foto machen. Ich will nichts, nur den Service, für den ich bezahlt habe, und dass ich in Würde reisen kann.“ Er wollte mit seiner Geschichte auf die Schwierigkeiten hinweisen, mit denen Rollstuhlfahrer zu kämpfen haben.
Flughafen bittet um Entschuldigung
Die Verantwortlichen des Landvetter-Airport in Schweden haben inzwischen bei Instagram bei Adrian um Entschuldigung gebeten. Aufgrund einiger Verspätungen sei es in der Nacht zu einer Verzögerung gekommen, heißt es in einer Erklärung: „Da mehrere gebuchte Assistenten und ein medizinischer Notfall gleichzeitig anstanden“. Eine Begründung, von der sich Adrian auch nichts kaufen kann. Auch Ryanair hat angekündigt, den Vorfall genau untersuchen zu wollen. Adrian wünscht sich derweil nur eines: endlich in Würde reisen. (kra)
































