„Ja, ich kandidiere!“

Heimatliebe oder Hintergedanke?: Innenministerin Faeser (SPD) will jetzt auch noch Hessens Ministerpräsidentin werden

Jetzt ist es raus! – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Hessens Ministerpräsidentin werden. Seit Monaten wird spekuliert, ob Faeser als Bundesinnenministerin die Hessen-SPD in den Landtagswahlkampf führt. Nun gab sie einen Tag vor dem Hessengipfel am Freitag (03.02) ihre Kandidatur bekannt. Was die SPD-Politikerin zu dieser Entscheidung bewegt hat, zeigen wir im Video.

"Mein Herz ist in Hessen"

„Ja, ich kandidiere“, schrieb Bundesinnenministerin Faeser ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Ministerium in einem Brief. Ihr Amt als Innenministerin möchte die 52-Jährige als Kandidatin dennoch vorerst behalten. Bereits im Frühjahr 2022 verdeutlicht Faeser ihre Verbundenheit zu ihrem Heimatbundesland. „Mein Herz ist in Hessen“, äußerte die gebürtige Hessin beim Parteitag der Hessen-SPD im vergangenen Mai. Über ihre politische Zukunft ließ sich Faeser nicht in die Karten schauen – bis dato.

Lese-Tipp: Faeser schafft Klarheit für hessische Landtagswahl

Erste Frau an Hessens Spitze ?

Bereits mit 18 Jahren tritt Nancy Faeser der SPD bei und wird 1993 Mitglied des Kreistages. Zehn Jahre später zieht die SPD-Politikerin als Abgeordnete in den hessischen Landtag ein und wird unter anderem innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Seit 2019 fungiert die gebürtige Hessin als Fraktionsvorsitzende der SPD Hessen. Bei der Bundestagswahl 2021 dann als Bundesinnenministerin im Kabinett von Olaf Scholz als erste Frau an der Spitze des deutschen Innenministeriums.

Lese-Tipp: Alles über Nancy Faeser

Nun wagt die 52-Jährige den Schritt nach Hessen: „Genauso wie ich die erste Frau im Amt der Bundesinnenministerin bin, so möchte ich die erste Frau an der Spitze der hessischen Landesregierung werden. Ich trete an, um zu gewinnen“, sagt Faeser.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Gegenwind aus Hessen: „Das Amt der Bundesinnenministerin ist kein Teilzeit-Job“

Faesers Entscheidung, als Spitzenkandidatin der hessischen SPD in der Bundesregierung zu bleiben, stößt vielen sauer auf. So betont Linken-Landeschef Jakob Migenda: „Das Amt der Bundesinnenministerin ist kein Teilzeit-Job“. Ebenso kritisch äußert sich AfD-Partei- und Fraktionschef Robert Lambrou: „Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, geht nicht gut.“

SPD-Fraktionschef Günter Rudolph befürwortet die Entscheidung seines Parteimitglieds. „Sie ist die Richtige für einen Wahlerfolg der SPD in Hessen und für den längst überfälligen Politikwechsel in unserem Land“, so Rudolph.

Lese-Tipp: Harter Gegenwind aus Hessen für Nancy Faeser

SPD-Hessengipfel 2023

Einen Tag nach ihrer Bekanntgabe, die Hessen-SPD als Spitzenkandidatin in den Landtagswahlkampf zu führen, traf sich die Landespartei am Freitag (3.2.) im osthessischen Friedewald. Dort betont die 52-Jährige erneut: „Für mich ist Hessen Herzensangelegenheit.“ Faeser wird von ihrer Partei einstimmig zur Spitzenkandidatin der SPD für die hessischen Landtagswahl gewählt. Ob die SPD-Politikern das rennen macht, zeigt sich am 8.Oktober. (jer/aba/dpa)