So hat sich der neue Monarch geschlagen
Ein Jahr König Charles - die royale Bilanz von Michael Begasse

Ein Jahr König Charles! Seit dem Tod von seiner Mutter, Queen Elizabeth (†96), am 8. September 2022 sitzt Charles auf dem britischen Thron. Heute ist der 74-Jährige seit genau 365 Tagen im Amt. Ein Amt, auf das er lange vorbereitet wurde und auf das er viele Jahre warten musste. Die Briten mussten sich erst einmal an ihren neuen König gewöhnen – auch wenn der Thronwechsel problemloser verlief als gedacht. Doch wie hat sich Charles im ersten Jahr als Monarch geschlagen? RTL-Royal-Experte Michael Begasse zieht eine Bilanz.
König Charles setzt auf Volksnähe und Emotionen
Von den Sparplänen über seinen „Stift-Arroganz“-Anfall bis hin zum Zoff mit Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (42): König Charles hat ein aufreibendes erstes Jahr hinter sich. Mit damals 73 Jahren hieß es für den ewigen Thronfolger im September 2022 Regentschaft statt Ruhestand.
Anfangs fragten sich viele royale Beobachter, ob es Charles schaffen würde, sich zurückzunehmen. Als Prinz war er bekannt dafür, gern mal seine Meinung zu sagen, vor allem zu seinem Herzensthema Klimaschutz. Doch bislang sind größere Kontroversen rund um den neuen König ausgeblieben.
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit wurde deutlich, Charles ist ein Monarch, der seinem Volk begegnen will und der auf die Menschen zugeht – viel mehr als seine Mutter Queen Elizabeth es zu Lebzeiten getan hat. Er überrascht mit Spontanität und zeigt offen Emotionen. Insgesamt kann der König sehr zufrieden auf das erste Jahr zurückblicken, so RTL-Royal-Experte Michael Begasse.
Im Video: Endlich König! Charles besteigt den Thron
„Er hat nicht imitiert oder laviert"
„Den ersten Todestag seiner geliebten Mutter am Freitag (8. September) hat König Charles III. zusammen mit seiner Frau Camilla in aller Stille begangen. Der neue Monarch wollte ganz bewusst keine große Gedenkfeier oder einen Staatsakt für Elizabeth II., sondern wollte ganz privat auf das wohl spannendste Jahr in seinem langen, royalen Leben zurückblicken.
Die Bilanz des neuen Monarchen, der in diesem Jahr 75 wird, fällt für mich im wahrsten Sinne des Wortes königlich aus. Charles hat nie versucht in die eh viel zu großen Fußstapfen seiner verstorbenen Mutter, der Jahrhundert-Queen, zu treten. Er hat nicht imitiert oder laviert, sondern konsequent und nachvollziehbar seine Agenda begonnen, umzusetzen. Und darauf steht ganz oben, das Vereinigte Königreich zu festigen und vor allem die Schotten davon zu überzeugen, nicht auszuscheren. Charles hat zudem die enge Freundschaft seines Landes zu Deutschland und Frankreich gefestigt und als Motor und Garant für Frieden und Wohlstand in Europa gewürdigt.“
Was Charles' größe Herausforderung ist
„Und er hat Herzensthemen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und Umweltschutz öffentlich gemacht. Wäre ich Bürger Australiens, Kanadas oder Neuseelands, würde ich mich heute allerdings fragen, warum sich mein König bei uns noch nicht hat sehen lassen. Das ist meiner Meinung nach die größte Herausforderung in der Nach-Queen-Ära für König Charles III.: Den 14 unabhängigen Staaten überall auf der Welt, den sogenannten ‚Royal Realms‘ klar zu machen, dass es sich lohnt Teil der Krone, Teil seiner Krone zu sein.“