Kein Spleen, sondern ernsthaftes Anliegen Dieser Mann lebt mit 750 Echsen, Schlangen, Salamandern und Vogelspinnen unter einem Dach - freiwillig!
Wer möchte schon sein Haus mit 750 Echsen, Schlangen, Salamandern und Vogelspinnen teilen? Für Patrick Meyer ist das keine Frage, denn er ist die lebende Antwort. Er liebt seine Reptilien, ist aber niemand, der die Tiere aus einer Laune heraus sammelt oder einer Mode folgt. Der Mann aus dem Eifeldorf Polch hat ein ernsthaftes Anliegen – er ist ein Tierschützer und Aufklärer.
Noch lebt eine Boa Constrictor im künftigen Kinderzimmer

Sein Haus gleicht einem riesigen Terrarium. Riesig sind auch manche seiner Mitbewohner, wie zum Beispiel ein drei Meter langer Phyton, die er sich beim Besuch unserer Reporterin lässig über die Schultern legt. Andere sind eher klein, wie seine Vogelspinnen. Davon hat der 38-Jährige mehrere hundert. Sehr anhänglich sind die Korallenfingerfrösche, die gern auf seine Finger springen.
"Die blockieren hier meine Familienplanung“

Patrick Meyer interessiert sich schon seit seiner Kindheit brennend für Reptilien mit 18 kaufte er sich seine erste Schlange. Für sein Hobby hat er schon über 100.000 Euro ausgegeben, schätzt er. Mittlerweile leben in seinem Haus, das er "Poecitarium" nennt, Schildkröten im Bad, Echsen - und sogar eine Boa Constrictor in dem Raum, der eines Tages Kinderzimmer werden soll.
Seine Verlobte hofft jedenfalls sehr, dass das Zimmer bald nicht mehr Schlangenzimmer ist. Auch Patrick sagt: "Wir planen eigentlich, Kinder zu bekommen, aber momentan ist dafür einfach kein Platz frei. Die blockieren hier meine Familienplanung.“
Alles legal, artgerecht und sicher

750 Tiere hält er – alle artgerecht, legal und sicher, so dass sie nicht ausbüxen können. Patrick Meyer ist es ein großes Anliegen, dass die Tiere vernünftig gehalten werden. Er weiß sehr gut, dass viele Menschen weniger verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen. "Es ist halt so, dass du die Tiere in Deutschland einfach, billig und legal kaufen kannst." Das sei schlecht in "Kombination mit Leuten, die nicht unbedingt dafür geeignet sind."
Viele setzen die Tiere dann einfach aus oder versuchen auf anderen Wegen, sie loszuwerden. Oft kommt dann der Mann aus Rheinland-Pfalz in Spiel: Patrick betreibt eine ehrenamtliche Auffangstation für verwaiste Reptilien. Privat. Beruflich verkauft er Tierzubehör, hält Kurse an Schulen und bietet Lehrgänge an. Damit Menschen, die sich Echsen, Schlangen und Spinnen anschaffen, auch wissen, worauf sie sich einlassen.
































