Grausamer Fund in Eichenzell
Baby-Katzen in Mülltüte entsorgt - fünf gestorben
Plastiktüte war mehrfach verknotet
Es war eine schreckliche Entdeckung, die zwei ehrenamtliche Tierheim-Mitarbeiterinnen am Donnerstag am Schloss Fasanerie in Eichenzell gemacht haben. Bei einem Spaziergang fällt ihnen eine mehrfach verknotete Plastiktüte auf. In ihr finden sie sechs Katzenbabys, zwei davon bereits tot. Seit einem vorherigen Fall in Fulda im April diesen Jahres, sind die Mitarbeiter des Tierheims besonders wachsam. Damals wurden vier kleine Katzen eingerollt in einem Teppich gefunden.
Voller Blut und Fruchtwasser
Die Kätzchen lagen auf einem Vorleger aus künstlichem Schaffell. Dieser war völlig durchnässt und voller Blut, erzählt Tanja Rupp vom Verein Tierschutz Fulda und Umgebung auf RTL-Nachfrage. Man geht davon aus, dass die noch lebenden Katzen das Leichengift der beiden verstorbenen Tiere eingeatmet und versucht haben, dass Fruchtwasser aus dem Vorleger zu saugen. An einigen Tieren befand sich noch die Nabelschnur, weswegen davon ausgegangen wird, dass sie direkt nach der Geburt in die Plastiktüte gesteckt wurden. Aufgrund der schlechten Verfassung, starben noch drei weitere Kätzchen.
Ein Kätzchen kämpft
Tanja Rupp kämpft nun um das Überleben des letzten Kätzchens. „Es trinkt gut und ist auch schon gewachsen“, erzählt sie. Für eine Prognose ist es aber noch zu früh. „Am Wochenende wird sie vielleicht die Augen öffnen, dann können wir mehr sagen, ob sie durch die schlechte Verfassung weitere Schäden davon tragen wird.“ Doch wer hat den Kätzchen so etwas angetan? Tanja Rupp glaubt nicht an einen geschmacklosen Scherz, sondern geht davon aus, dass der Besitzer die Katzen einfach loswerden wollte. „Aktuell sind viele Katzen trächtig, es ist die typische Zeit dafür. Und viele sind einfach nicht kastriert.“
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Es gibt viele Anlaufstellen
Die Tierretterin weist im RTL-Gespräch noch einmal daraufhin, dass es genügend Hilfsangebote für Katzenbesitzer gibt, deren Tier ungeplant schwanger geworden ist: „Tierschutzverein, Tierheim, Tierarzt – es gibt viele Anlaufstellen“. Und noch einen weiteren Tipp hat Tanja Rupp: „Schaut hin, schaut nicht weg. Nur aktive Hilfe kann helfen.“ Denn eins ist sicher: wären die Kätzchen nicht rechtzeitig gefunden worden, hätte wohl keines von ihnen überlebt.
Schon der zweite Horrorfund in kürzester Zeit
Der Fund der Katzen ist nicht die einzige Horror-Meldung, die sich in Hessen ereignet hat. Vor wenigen Tagen hatte ein Spaziergänger in Poppenhausen-Sieblos (Landkreis Fulda) 65 tote Meerschweinchen und neun lebende Tiere auf einem Wiesenabschnitt entdeckt. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. (dgö)