Riesen Chaos in Ecuador

Bewaffnete stürmen TV-Studio bei Live-Übertragung

Ein ganzes Land in der Hand des Verbrechens!
Die Bandengewalt in Ecuador eskaliert. Das konnten jetzt sogar alle live im TV mitverfolgen. Dramatische Szenen mit drastischen Konsequenzen.
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Die Bewaffneten nehmen Geiseln

Schreie! Menschen, die am Boden liegen und von Vermummten mit Waffen bedroht werden! Der Vorfall im Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión in Guayaquil am Dienstag (9. Januar) zeigt wie dramatisch die Situation in Ecuador aktuell ist. Und das alles live im TV. Mit Gewehren und offenbar sogar Granaten bewaffnet, stürmen die Männer in das Studio, nehmen mehrere Journalisten und Mitarbeiter als Geiseln. Schüsse fallen! Dann wird die Übertragung unterbrochen. Spezialeinheiten der Polizei nehmen schließlich 13 Verdächtige fest, bringen die Lage wieder unter Kontrolle. Mindestens zwei Menschen werden bei dem Überfall verletzt. Es seien Waffen und Sprengstoff sichergestellt worden, teilt die Polizei mit. „Wir gehen davon aus, dass sie einer Gruppe angehören, die als Los Tiguerones bekannt ist“, sagt der Generalkommandant der ecuadorianischen Nationalpolizei, Cesar Zapata. Den Festgenommenen wird Terrorismus vorgeworfen.

So hat der Moderator den Überfall erlebt

HANDOUT - 09.01.2024, Ecuador, Guayaquil: Dieser Screenshot eines Live-Videos des Fernsehsenders TC Television zeigt eine maskierte, bewaffnete Person, die sich während einer Live-Sendung über Journalisten stellt. In Ecuador sind Bewaffnete während einer Live-Übertragung in die Räumlichkeiten eines Fernsehsenders eingedrungen. Mehrere Journalisten und Mitarbeiter wurden von einer Gruppe von Kriminellen mit Maschinengewehren und Sprengstoff bedroht und als Geiseln genommen, wie am Dienstag auf Fernsehbildern zu sehen war. Foto: Uncredited/TC Television network/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 23.01.2024 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Der dramatische Überfall auf den TV-Sender in Ecuador.
hjb, dpa, Uncredited

Jorge Rendón, Moderator von TC Televisión sagt nach dem Angriff: „Gott sei Dank haben wir es geschafft, an einen sicheren Ort zu gelangen.“ Und weiter: Einem unserer Kameramänner wurde ins Bein geschossen, einem anderen der Arm gebrochen.“

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Nur wenig später fallen Bewaffnete in eine Universität ein, versetzen Studenten und Professoren in Angst und Schrecken. Bis Ende der Woche sollen nun alle Schulen des Landes geschlossen bleiben, wie das Bildungsministerium laut der Deutschen Presseagentur mitteilt.

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Präsident schickt Soldaten in den Kampf gegen die Kriminellen

09.01.2024, Ecuador, Guayaquil: Soldaten umringen das Gebäude des Fernsehsenders TC, nachdem Bewaffnete während einer Live-Übertragung in die Räumlichkeiten des Fernsehsenders eingedrungen sind. Menschen gerieten in der Stadt in Panik. Foto: Stringer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Soldaten umringen das Gebäude des Fernsehsenders.
flm, dpa, Stringer

Präsident Daniel Noboa, der erst seit Oktober im Amt ist, hat sich fest vorgenommen, gegen die Kriminalität im Land vorzugehen – es ist eines seiner Wahlversprechen. Dieses Ziel verfolgt er jetzt auch mit Hilfe des Militärs. Am Dienstag (9. Januar) er schickt Streitkräfte ins Gefecht gegen die mächtigen Gangs des südamerikanischen Landes. Die Soldaten sollen militärische Einsätze gegen rund 20 kriminelle Organisationen durchführen, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten Dekret heißt. „Wir werden nicht zulassen, dass terroristische Gruppen den Frieden im Land stören“, sagt der Präsident.

Einen Tag vorher wird der Ausnahmezustand verhängt

Bereits am Montag (8. Januar) hatte die Regierung Ecuadors wegen chaotischer Zustände in den Gefängnissen den Ausnahmezustand verhängt. Kriminelle Banden lieferten sich in den Haftanstalten heftige Auseinandersetzungen und nahmen Wärter als Geiseln. Dem Chef der Bande „Los Choneros“, Adolfo Macías alias „Fito“, und dem Anführer der Gang „Los Lobos“, Fabricio Colón Pico, waren dabei laut Gefängnisverwaltung offenbar die Flucht gelungen. Der Präsident teilt daraufhin mit: „Vorbei sind die Zeiten, in denen diejenigen, die wegen Drogenhandels, Auftragsmorgen und organisierter Kriminalität verurteilt worden, der jeweiligen Regierung diktieren, was zu tun ist.“

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Ecuador gilt als gewalttätiges Land. 2022 kommen dort 25 Tötungsdelikte auf 100.000 Einwohner. Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Auch albanische Drogenhändler sollen mittlerweile mitmischen. (sis)