Zwei Gebärmütter, zwei Babys, zwei Geburtstage
Wunderbabys zu Weihnachten! Frau bringt „Zwillinge“ aus unterschiedlichen Gebärmüttern zur Welt

Ein echtes Weihnachtswunder!
Die Zwillinge Roxi und Rebel sind etwas ganz Besonderes. Ihre Geschichte machte sie schon berühmt, als sie das Licht der Welt noch gar nicht erblickt hatten. Der Grund: Mutter Kelsey Hatcher hat zwei Gebärmütter – je ein Zwilling wuchs im linken, einer im rechten Uterus heran.
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Seltene Fehlbildung: Fünf von 1.000 Frauen haben einen Uterus duplex
Kelsey Hatcher und ihre Wunder-Zwillinge haben weltweit Aufsehen erregt. Die Amerikanerin hat eine Fehlbildung im Unterleib, die gerade einmal fünf von 1.000 Frauen aufweisen – einen sogenannten Uterus duplex. „Also eine doppelte Gebärmutter mit gleichzeitig doppeltem Gebärmutterhals“, erklärte Gynäkologin Dr. Judith Bildau im Interview mit RTL. Als wäre das nicht schon Besonderheit genug, wurde Kelsey auch noch in beiden Gebärmüttern gleichzeitig schwanger. Eine Schwangerschaft, die nicht gerade ungefährlich war.
Wunderbabys erblicken an unterschiedlichen Tagen das Licht der Welt
Doch nun haben die Wunderbabys das Licht der Welt erblickt: Am 19. und am 20. Dezember wurde je ein Zwilling im Birmingham Hospital der University of Alabama (UAB) entbunden, wie die UAB auf ihrer Website verkündet.
„Niemals hätten wir in unseren kühnsten Träumen eine Schwangerschaft und Geburt wie diese planen können; aber unser Ziel war es immer, unsere beiden gesunden kleinen Mädchen sicher auf die Welt zu bringen, und UAB hat uns dabei geholfen, dieses Ziel zu erreichen“ – mit diesen rührenden Worten wird die frisch gebackene Mutter zitiert.
Doch warum kam nun ein Kind am 19. und eines am 20. Dezember zur Welt?
Im Abstand von zehn Stunden: Kelsey hat eine vaginale Entbindung und einen Kaiserschnitt

Da Kelsey nicht von selbst Wehen bekam, habe man am 19. Dezember in der 39. Schwangerschaftswoche mit der Geburtseinleitung begonnen. „Ihre rechte Gebärmutter – die bereits zwei Schwangerschaften hinter sich hatte – begann sich weiter zu entwickeln als die linke und der Kopf des Babys lag tiefer“, heißt es in der Veröffentlichung. Daher habe man sich zunächst auf dieses Baby konzentriert und die Fruchtblase durchbrochen – Baby A, das den Namen Roxi bekam, habe Kelsey um 19.45 Uhr vaginal entbunden.
Und Baby Nummer zwei? Das ließ noch eine Weile auf sich warten. Doch es sank nicht weiter ab, um ebenfalls vaginal entbunden zu werden. Daher: „Etwas mehr als zehn Stunden nach der Geburt ihrer Schwester wurde Baby B, namens Rebel, am 20. Dezember um 6.10 Uhr per Kaiserschnitt zur Welt gebracht“, so die Experten.
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Zwei Babys, zwei Uteri, zwei Geburtstage: Zwillinge oder nicht?
Mama Kelsey findet die zwei verschiedenen Geburtstage ihrer Mädchen alles andere als schlimm: „Sie hatten beide ihre eigenen ‘Häuser’ und jetzt haben beide ihre eigenen, einzigartigen Geburtsgeschichten.“
Aber sind Roxi und Rebel nun Zwillinge, oder nicht? „Bei einer typischen Zwillingsschwangerschaft teilen sich die Zwillinge eine Gebärmutter“, erklärt Richard O. Davis, Arzt und Professor am UAB. Das war bei Kelseys Töchtern jedoch nicht der Fall, daher sei es „sicherer, die Mädchen zweieiige Zwillinge zu nennen.“
Und ob nun eineiige, zweieiige oder gar keine Zwillinge: das Wichtigste ist doch, dass es den Wunderbabys aus Alabama gut geht. Und das tut es allem Anschein nach – eben ein richtiges Weihnachtswunder! (vho)