Nach weiteren Sanktionen gegen Belarus
Diktator Lukaschenko nennt deutschen Außenminister "Nazi-Erben"

Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen Belarus verhängt. Das passt Diktator und Machthaber Alexander Lukaschenko überhaupt nicht. Seine Kritik adressiert er besonders an Deutschland und Heiko Maas. Den deutschen Außenminister attackiert er mit einem skandalösen Vergleich.
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Beteiligung an "kollektiver Verschwörung"
„Was wir nicht erwartet haben ist, dass sich auch Deutschland an dieser kollektiven Verschwörung beteiligt“, sagte der 66-Jährige der Staatsagentur Belta zufolge in der Stadt Brest im Westen des Landes. Anlass war der 80. Jahrestag des Überfalls von Hitler-Deutschland auf die Sowjetunion, an den Belarus und andere frühere Sowjetstaaten am Dienstag erinnert haben.
Fragwürdiger Vergleich
Dann zieht Lukaschenko einen mehr als fragwürdigen Vergleich: Er hätte eine Beteiligung an den Sanktionen nicht von denjenigen erwartet, „deren Vorfahren jeden dritten Belarussen umgebracht haben“, sagte Lukaschenko. Zugleich greift er Außenminister Heiko Maas an, der zuvor zu den Zielen der EU-Wirtschaftssanktionen gesagt hat: „Wir wollen auf die Art und Weise einen Teil dazu beitragen, dass dieses Regime finanziell ausgetrocknet wird.“ Doch Lukaschenko geht noch weiter.
Reuiger Deutscher oder Erbe der Nazis?
Er sagt: „Herr Maas, wer sind Sie? Ein reuiger Deutscher, oder ein Erbe der Nazis?“ Er solle öffentlich darauf antworten. Bisher hat sich Maas aber noch nicht geäußert.
Am Montag hatten sich die EU-Außenminister weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Belarus als Reaktion auf die anhaltenden Repressionen gegen Zivilgesellschaft und demokratische Opposition in der früheren Sowjetrepublik verhängt.
Proteste nach manipulierter Wahl
Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im vergangenen August hatten in Belarus zeitweise Hunderttausende Menschen gegen Langzeitmachthaber Lukaschenko protestiert. Zehntausende Menschen wurden vorübergehend festgenommen. Er hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit von der Wahlkommission bestätigen lassen.
(dpa, xst)