„Danke, dass du meine Miete zahlst!“ Diese Aussagen der Generation Z über das Bürgergeld machen fassungslos

von Dimitri Blinski

Entspanntes Leben mit Bürgergeld? Einige TikToker tun genau so!
Ab Januar gibt’s mehr Bürgergeld – für Alleinstehende sind es dann 563 Euro pro Monat. Das wird auch auf der sozialen Plattform TikTok heiß diskutiert. Einige gehen sogar noch weiter und behaupten, sie könnten sorgenfrei vom Bürgergeld leben. Doch spielen sie uns das alles nur vor?
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„Es ist und bleibt ein Leben am Minimum“

„Naaa, musst du gerade arbeiten? Ich lebe vom Bürgergeld!“, so fangen viele Videos von Herr Jobcenter auf TikTok an. Dann präsentiert er von der Couch aus sein Tiefkühl-Essen und macht sich über arbeitende Menschen lustig. 1,4 Millionen Leute haben sich dieses Video schon angeschaut. Und die Kommentaren reichen von interessiert: „Wie hoch ist der Unterschied?“ bis kritisch: „Ich verstehe nicht, dass das Bürgergeld schöngerechnet wird. Es ist und bleibt ein Leben am Minimum.“

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„Danke, dass du meine Miete zahlst“

Angeblich habe Herr Jobcenter früher als Zerspannungsmechaniker gearbeitet. „Ich hatte einen Festvertrag, dann hab ich mich fünf Monate krankschreiben lassen und wurde gekündigt. Seit dem Jobcenter – hahaha“, lacht der junge Mann in einem seiner Videos. Dann prahlt er damit, dass er mit Miete, GEZ und Heizkosten etwa 1.500 Euro netto im Monat hätte. „Danke, dass du meine Miete zahlst“, sagt er noch. Immer wieder bietet er an, dass man ihm schreiben könne und er würde genau erklären, wie er zum Beispiel teure Weihnachtsgeschenke vom Amt „versteckt“, damit die nicht angerechnet werden.

Auch ich.bin.xenia behauptet in einem Video: „Damals verdiente ich 14,50 Euro pro Stunde. Jetzt das Bürgergeld“. Dabei steht sie lässig vor einem Spiegel, so als würde sie nun ihr Leben genießen.

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Lebt Herr Jobcenter gar nicht vom Bürgergeld?

Dass die beiden wirklich vom Bürgergeld leben, das können viele nicht glauben. Und so gibt’s auch einige Videos unter dem Titel „Herr Jobcenter Wahrheit“. Dort spricht ein TikToker darüber, dass der Influencer einfach nur Comedy macht und in Wirklichkeit als Selbstständiger teure Coachings verkaufen würden. Immerhin erreicht Herr Jobcenter mit seinen Provokationen 123.000 Follower auf TikTok und 15.000 auf Instagram und er kündigt an, dass da bald noch mehr kommt.

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Ist das alles nur gespielt?

Auf dem Profil von Herr Jobcenter steht: „Ich berufe mich auf Artikel fünf, Absatz drei des Grundgesetzes“. Und dort heißt es: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“ Er bezieht sich also auf die Kunstfreiheit und will damit wahrscheinlich schon mal klarmachen, dass viele Dinge, die er sagt, gar nicht so ernst gemeint seien.

Bei Weitem nicht alle jüngeren Menschen der Generation Z denken so über das Bürgergeld, wie diese Influencer. Das Problem ist nur: Die TikToker erreichen eine junge Zielgruppe und die nimmt solche Aussagen oft ernst, ohne zu verstehen, was es überhaupt bedeutet, vom Bürgergeld zu leben.

In den Kommentaren gibt es sogar einige, die sich wirklich überlegen, ihren Job zu kündigen. Doch vorsichtig! „Jemand, der so bescheuert ist, wegen des Bürgergeldes zu kündigen, der bekommt erstmal kein Bürgergeld, der kriegt erst einmal eine Sperre beim Arbeitslosengeld“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) schon vor Wochen in einer Talksendung.

So einfach wie bei TikTok ist es auf dem Amt also häufig nicht. Und mit diesen besonders provokanten Aussagen, wollen viele einfach nur Aufmerksamkeit, Klicks und damit dann Geld verdienen – ganz ohne Bürgergeld.

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