Jetzt wird’s richtig schmutzig

DFB-Schatzmeister Osnabrügge tritt gegen Ex-Präsident Keller nach

DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge
DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge teilt kräftig gegen Ex-Verbandspräsident Fritz Keller aus
deutsche presse agentur

Der Scheidung folgt die Schlammschlacht: Erst teilte Fritz Keller bei der Bekanntgabe seines Rücktritts als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes aus – nun keilt der ebenfalls scheidende DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge kräftig zurück. Der Vorwurf: Keller habe auf eigne Rechnung gehandelt und sei selbstbezogen. Er habe den DFB „überhaupt nicht akzeptiert oder respektiert“.

Osnabrügge: Keller hat zwei Gesichter

Es habe neben dem Bild von Keller als „absolut positivem Menschen, mit dem man in Gesellschaft wunderbare Zeiten verbringen könne, ein zweites gegeben“, sagte Osnabrügge in einem Interview dem in Bonn erscheinenden „Generalanzeiger“.

„Das ist das Bild des Patriarchen, der Dinge nicht im Team erledigt, der sich ungeachtet der Zuständigkeiten in alle Themen einmischt“, so der 50-Jährige weiter: „Offensichtlich nicht verstehend, dass er damit nicht positiv Impulse gibt, sondern destruktiv; und der sich vor allem nicht vor die Organisation, vor die Menschen stellt, sondern extrem stark fokussiert ist auf sich selber und sein Außenbild.“

DFB "überhaupt nicht akzeptiert oder respektiert"

Man müsse zu der Erkenntnis kommen, "dass er die Organisation, an deren Spitze er stand – und das ist keine Verbrecherbande, sondern eine wunderbare Organisation –, überhaupt nicht akzeptierte oder respektierte." Der DFB lasse sich "nicht ohne Achtung von Zuständigkeiten und ohne Respekt vor den Menschen führen", sagte Osnabrügge.

Der Schatzmeister gehörte wie Vizepräsident Rainer Koch (62) und Generalsekretär Friedrich Curtius (45) zu den Widersachern Kellers im DFB. Koch und Osnabrügge wollen auf dem nächsten DFB-Bundestag 2022 nicht zur Wiederwahl antreten, Curtius verhandelt mit dem DFB über einen Auflösungsvertrag.

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Keller: Rücktritt nach Affäre um Nazi-Äußerung

Keller hatte mit seinem Rücktritt die Konsequenzen aus der Affäre um seine Nazi-Äußerung gezogen. Der frühere Präsident des SC Freiburg hatte Koch als „Freisler“ bezeichnet - eine Anspielung auf den Vorsitzenden des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus, Roland Freisler.

dpa/SID/Red (ww)