Flick-Kader offensiv hervorragend besetzt

An die Kraft der Künstler glauben - darum kann Deutschland in Katar den Titel holen

Bundestrainer Hansi Flick hat seinen Kader für die Fußball-WM 2022 bekannt gegeben. Doch taugt der für den großen Wurf, für den fünften Stern? Die RTL-Redakteure Tobias Nordmann und Martin Armbruster analysieren das deutsche Team für Katar.
Hinten klemmt’s! Lesen Sie hier die Gegenmeinung von Martin Armbruster

Bayern-Ansatz kann auch im DFB-Team aufgehen

Mats Hummels ist nicht dabei, na und? Das Geraune, dass Abwehrreihen Meisterschaften gewinnen, ist längst überholt. Klar braucht es hinten einen Hünen, der die Lage unter Kontrolle hat, aber sowohl der FC Bayern als auch der FC Liverpool und erst recht Real Madrid haben jüngst erst bewiesen, wie wundervoll sich Titel mit offensiven Genies einfahren lassen. Und davon hat Hansi Flick zahlreiche in seinem WM-Kader. Also: Nicht jammern, sondern an die Kraft der Künstler glauben.

Ja, es stimmt: Deutschland hat (noch) keinen Mittelstürmer auf Weltklasseniveau. Aber den hatte der FC Bayern nach dem Abgang von Robert Lewandowski auch nicht. Sorry, Eric Maxim Choupo-Moting. Und dennoch geht der Plan in München auf. „Choupo“ dient den Hochbegabten um ihn herum mal als Wand- und mal als Abschlussspieler. So wie es die Situation in der variablen Offensive hergibt.

Ein solcher Ansatz kann auch im DFB-Team aufgehen, zumal mit dem Bremer Niclas Füllkrug ja tatsächlich nun ein klassischer Neuner voller Selbstvertrauen im Aufgebot ist. Aber auch die Varianten mit dem schnellen Youssoufa Moukoko oder dem schleichenden Kai Havertz (die wahrscheinlichste) sind doch vielversprechend, weil die Zuarbeiter Jamal Musiala, Serge Gnabry und Leroy Sané in toller Form sind.

Flick: Götze ein genialer Fußballer

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Rüdiger, Kimmich und Goretzka die nötigen "Staubsauger"

Die Offensive beflügelt Träume – und die Abwehr lässt einen schwindelig werden? Unsinn. Ja, der FC Bayern (mit David Alaba), der FC Liverpool (mit Virgil van Dijk) und Madrid (mit David Alaba) hatten bei den großen internationalen Erfolgen stets einen Schlüsselspieler im Abwehrzentrum.

Aber hat Deutschland den mit Antonio Rüdiger nicht auch? Beim FC Chelsea ist er zu einem Weltklassemann gereift. Er hat die Chance, die WM nun zu seinem Turnier zu machen. Gemeinsam mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich. Als Staubsauger für die kleinen Kunstfehler seiner Vorderleute. Und für alle Fälle gibt es ja auch Manu, den Libero.