Üble Corona-Folgen

DAK-Auswertung: Mehr Kinder seit Corona depressiv und fettleibig

ARCHIV - 15.05.2021, Brandenburg, Potsdam: ILLUSTRATION - Eine Jugendliche blickt aus einem Fenster. Die Pandemie hat bei Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren bei der psychischen und körperlichen Gesundheit hinterlassen. (zu dpa: «DAK: 2020 mehr ältere Jugendliche wegen Depressionen behandelt») Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Pandemie: Deutlich mehr Depressionen bei Jugendlichen
bsc alf jjk cul, dpa, Paul Zinken

Dass uns die Pandemie extrem auf die Gemüter schlägt, ist kein Geheimnis. Der Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit zeigt nun aber auf, wie extrem die Auswirkungen auch auf Kinder und Jugendliche sind. Im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich die Zahlen der Depressionen und Fettleibigkeit stark erhöht.
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Zwölf Prozent mehr Depressionen

Während der Corona-Pandemie sind Kinder in Hessen deutlich stärker psychisch belastet: 2020 wurden zwölf Prozent mehr Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt als noch im Vorjahr, wie der Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit für Hessen zeigt. Auch Fettleibigkeit nahm zu: 2020 lag die Neuerkrankungsrate mit Adipositas bei Kindern im Grundschulalter zwischen fünf und neun Jahren knapp ein Viertel über dem Vorjahreswert.

"Vielen Mädchen und Jungen geht es nicht gut."

"Die Pandemie hat in vielfältiger Hinsicht Auswirkungen auf hessische Kinder und Jugendliche, vor allem durch die starke Veränderung des Alltags", sagte Britta Dalhoff, Leiterin der Landesvertretung Hessen der DAK-Gesundheit. Der Report zeige "dringenden Handlungsbedarf" bei der Kinder- und Jugendgesundheit. "Gerade auf die Psyche hat sich die Corona-Pandemie oft als Verstärker ausgewirkt. Vielen Mädchen und Jungen geht es nicht gut."

Es gibt aber auch positive Effekte: In der Corona-Pandemie kamen rund ein Drittel weniger Schulkinder in Hessen wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder die Arztpraxis. Diese Entwicklung ist auch bei Behandlungen aufgrund von Cannabiskonsum zu beobachten: Sie gingen bei 15- bis 17-Jährigen in Hessen um zehn Prozent zurück.

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Im Video: Kinder und Jugendliche leiden unter Pandemie-Folgen

8,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Hessen befragt

Für den Report wurden Abrechnungsdaten von rund 85.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren ausgewertet, die bei der DAK-Gesundheit in Hessen versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 und 2020. Der Report basiert damit auf Daten von 8,4 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Hessen und ist laut DAK hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung repräsentativ.

(dpa/kmü)