Wegen Fluchtversuch aus dem Gefängnis
U-Boot-Mörder Peter Madsen zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Der verurteilte Mörder Peter Madsen sitzt gerade schon eine lebenslange Haftstrafe für den Mord an der schwedischen Journalistin Kim Wall ab. Jetzt hat ein dänisches Gericht den 50-Jährigen zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt. Wegen eines Fluchtversuchs aus dem Gefängnis im Oktober 2020 brummten ihm die Richter in Glostrup ein Jahr und neun Monate Haft auf.

Madsen bedrohte Gefängnismitarbeiter und nahm Psychologin als Geisel
Madsen hatte den Fluchtversuch gestanden und erklärte, dass er den Ausbruch aus dem Gefängnis in Albertslund anderthalb Jahre lang geplant hatte. Der Häftling hatte Gefängnismitarbeiter bedroht, eine Psychologin als Geisel genommen und gelangte so aus dem Gefängnis heraus. Lange konnte er die Freiheit allerdings nicht genießen. Madsen versuchte noch, ein Fluchtfahrzeug zu stehlen – vergeblich. Nur fünf Minuten, nachdem die Haftanstalt den Ausbruch meldete, konnte die Polizei den Flüchtigen fassen und überwältigen.
Wie der dänische Sender TV2 berichtete, war es vor Gericht nicht möglich, Madsen nachzuweisen, dass er bei seinem Fluchtversuch Hilfe hatte. Der Erfinder soll in der Gefängniswerkstatt heimlich eine unechte Pistole und eine Bomben-Attrappe gebastelt haben, womit er dann Gefängnismitarbeitern drohte. Madsen akzeptierte das Urteil, wie das Gericht der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Peter Madsen sitzt für Mord an Kim Wall lebenslang im Gefängnis
Der 50-Jährige, der im Januar 2020 sogar im Gefängnis heiratete, sitzt bereits eine lebenslange Haftstrafe ab. Laut TV2 hätte Madsen das Recht, nach 12 Jahren Haft einen Antrag auf Bewährung zu stellen. Wegen der zusätzlichen Haftstrafe bestünden nun aber kaum Chancen, dass ihm diese gewährt wird.
Madsen hatte die Journalistin Kim Wall 2017 an Bord seines selbstgebauten U-Boots eingeladen. Sie wollte den Erfinder interviewen. Das Gericht in Kopenhagen sah es damals als erwiesen an, dass der Erfinder die Frau in dem U-Boot brutal folterte und tötete, um seine sexuellen Fantasien auszuleben. Ihre Leichenteile tauchten später im Meer auf.
Mehr zu dem Fall erfahren Sie auch in der Doku „The Investigation – Der Mord an Kim Wall“ auf TVNOW.