Das große Aus für die Brief-PostBriefe werden bald nicht mehr zugestellt – zumindest hier

Die ikonischen roten Briefkästen werden abgebaut – Dänemark stellt ab 2026 keine Briefe mehr zu. (Symbolbild)
Die ikonischen roten Briefkästen werden abgebaut – Dänemark stellt ab 2026 keine Briefe mehr zu. (Symbolbild)
picture alliance / Zoonar | sergio delle vedove

Ein Land schraubt die Briefkästen ab.
Die Briefzustellung, wie wir sie kennen, steht in einem Nachbarland von Deutschland vor dem endgültigen Ende – Schritt für Schritt läuft der Übergang bereits. Die Entscheidung zeigt, wie stark sich die Kommunikation verändert hat.

Ein radikaler Schritt mit Signalwirkung

Ab 2026 ist Schluss. Das Land, das diesen historischen Cut wagt, ist Dänemark. Die staatliche Post bestätigt: „PostNord wird Ende 2025 seinen letzten Brief in Dänemark zustellen.“ In dem Zusammenhang werden 1.500 Stellen gestrichen. Nächstes Jahr konzentriert sich der Konzern nur noch aufs Paketgeschäft. Der Grund: ein beispielloser Einbruch. Seit dem Jahr 2000 ist das Briefvolumen in Dänemark um rund 90 Prozent gesunken. Gleichzeitig boomt der Onlinehandel – Pakete statt Papier.

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Mit dem Ende der Zustellung verschwinden auch die berühmten roten Briefkästen aus den Straßen. Sie werden bereits abgebaut und sollen bis zum 31. Dezember 2025 komplett entfernt werden. „Wir arbeiten daran, dass die roten Briefkästen einen neuen Zweck erhalten, wenn sie keine Briefe mehr enthalten”, teilt PostNord mit. Wer künftig Briefe verschicken will, muss auf private Anbieter ausweichen. Die dänische Regierung hatte dafür schon 2024 den Weg frei gemacht, als sie die staatliche Postpflicht auflöste.

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Warum Deutschland nicht vor dem Brief-Ende steht

Auch in Deutschland schrumpft die Zahl verschickter Briefe – laut dem aktuellen Briefmarktbericht der Bundesnetzagentur von 13,6 Milliarden 2019 auf rund 10,3 Milliarden. Privatpersonen machen nur noch einen Bruchteil aus, 95 Prozent stammen von Firmen und Behörden.

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Dennoch: Ein komplettes Aus wie in Dänemark ist nicht möglich. Die Post-Universaldienstleistungsverordnung schreibt für Deutschland ausdrücklich vor, dass Briefe mindestens zweimal pro Woche zugstellt werden müssen, selbst in abgelegenen Regionen. Für eine Abschaffung gibt es aktuell keinerlei politische Mehrheit. Doch auch hier zeigt sich: Das klassische Netz dünnt schleichend aus. Immer mehr Filialen schließen, Automatenstationen übernehmen vor allem auf dem Land. (nha)

Verwendete Quellen: PostNord, Briefmarktbericht der Bundesnetzagentur