„Ich liebe und respektiere meinen Ehemann und ich bin stolz auf ihn“

U-Boot-Mörder Peter Madsen hat geheiratet

ARCHIV - 30.04.2008, Dänemark, Kopenhagen: Der Däne Peter Madsen steht am 30.04.2008 in Kopenhagen (Dänemark) in seinem U-Boot «Nautilus». Der Fall ist so spektakulär wie rätselhaft: In einem selbstgebauten U-Boot fahren Journalistin Kim Wall und Erfinder Peter Madsen hinaus. Wenig später ist sie tot. Der Prozess soll ab 08.03.2018 Antworten liefern. (zu dpa "Die letzte Reise der «Nautilus» - U-Boot-Mordfall vor Gericht" vom 02.03.2018) Foto: Hougaard Niels/Ritzau Foto/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Peter Madsen wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er im August 2017 die Journalistin Kim Wall an Bord seines U-Bootes getötet hat.
bsc sab, dpa, Hougaard Niels

Peter Madsen ist ein verurteilter Mörder. Das Gericht in Kopenhagen sah es als erwiesen an, dass er die schwedische Journalistin Kim Wall an Bord seines U-Boots brutal folterte und tötete, um seine sexuellen Fantasien auszuleben. Die Leichenteile der jungen Frau tauchten später im Meer auf. Nun hat der 49-Jährige, der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, offenbar geheiratet.

Jenny Curpen heißt jetzt Jenny Madsen

ARCHIV - 30.04.2008, Dänemark, Kopenhagen: Der dänische Ingenieur Peter Madsen vor seinem U-Boot, der «Nautilus". Der Fall ist so spektakulär wie rätselhaft: In einem selbstgebauten U-Boot fahren Journalistin Kim Wall und Erfinder Peter Madsen hinaus. Wenig später ist sie tot. Der Prozess soll ab 08.03.2018 Antworten liefern. Foto: Hougaard Niels/Ritzau Foto/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der zu lebenslanger Haft verurteilte Madsen soll im Gefängnis eine Frau geheiratet haben.
Hougaard Niels sab, dpa, Hougaard Niels

Auf Facebook änderte der Erfinder seinen Beziehungsstatus auf mit „Jenny Curpen verheiratet“. Auch Jenny Curpen, die nach der Hochzeit Madsens Nachnamen annahm, gibt bei Facebook an, mit dem Verurteilten seit dem 19. Dezember verheiratet zu sein.

„Ich werde unsere Hochzeit und unser Privatleben nicht kommentieren, genau wie mein Ehemann“, teilte die 39-Jährige auf RTL-Anfrage mit. Die Frau soll aus Moskau kommen, inzwischen in Finnland leben. Die dänische Zeitung „B.T.“ berichtete, Madsen und Curpen seien seit mehreren Monaten in Kontakt. Madsen habe nach Brieffreunden gesucht – offenbar erfolgreich.

Jenny Madsen ist "stolz" auf ihren Ehemann

Verständnis für die Beziehung zu dem verurteilten Mörder haben wenige. Innerhalb der letzten 24 Stunden, habe sie viele Hasskommentare geschickt bekommen, teilte Jenny Madsen mit. „Ich war bereit dazu und das berührt mich in keiner Weise“, erklärte sie. Sie sei froh, dass ihr Ehemann keinen Internetzugang habe, so könne er nicht noch mehr verletzt werden, als er ohnehin schon sei.

„Ich werde mich nicht für meine Entscheidung rechtfertigen, weil mein Privatleben niemanden etwas angeht“, postete sie außerdem auf Facebook. „Ich liebe und respektiere meinen Ehemann und ich bin stolz auf ihn“, heißt es dort weiter. Ihr Mann habe ein schreckliches Verbrechen begangen, aber dafür werde er nun bestraft. Ihr Ehemann sei eines der beiden Opfer seines Verbrechens, behauptet sie. Die Gesellschaft sei viel grausamer und potentiell gefährlicher als Madsen. Sie habe das Glück mit dem „schönsten, klügsten, talentiertesten, hingebungsvollsten und empathischsten Mann der Welt“ zusammen zu sein.

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„Du bist hier nicht das Opfer. Er ist kein Opfer. Das ist das einzige Opfer“

HANDOUT - Das am 12.08.2017 von Tom Wall zur Verfügung gestellte Foto, zeigt die schwedische Journalistin Kim Wall am 28.12.2015 in Trelleborg (Schweden). Wall war am 10.8.2017 zuletzt gesehen worden als sie an Bord des U-Boots UC3 Nautilus ging. Der Besitzer des U-Boots muss nach Entscheidung eines Gerichts in Kopenhagen für 24 Tage in Untersuchungshaft. Ihm werde fahrlässige Tötung im Zusammenhang mit dem Verschwinden der schwedischen Journalistin vorgeworfen. (zu dpa «Journalistin getötet? U-Boot-Kapitän kommt in U-Haft» vom 12.08.2017) ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei Nennung der Quelle: Foto: Tom Wall/Tom Wall/AP/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die schwedische Journalistin Kim Wall wurde an Bord des U-Boots brutal ermordet.
joh pat, dpa, Tom Wall

Mit diesem Statement scheint die 39-Jährige ihre Hater jedoch noch mehr aufzubringen. „Wissen deine Kinder, dass dein Ehemann eine Frau getötet hat? Das ist nicht normal, was du getan hast! Du brauchst echt Hilfe“, postet ein User unter dem Post. „Bist du wahnsinnig?“, fragt eine andere Userin. „Musst du wirklich mit diesem Mann zusammen sein? Das ist so krank und schlecht für deine Gesundheit.“ Viele User kommentierten den Post auch mit Fotos der getöteten Journalistin. „Du bist hier nicht das Opfer. Er ist kein Opfer. Das ist das einzige Opfer.“

Die 30 Jahre alte Journalistin Kim Wall hatte sich am 10. August 2017 für ein Interview mit dem Erfinder an Bord seines U-Boots getroffen. Madsen nahm die Frau mit auf einen Tauchgang. Nur Stunden später sank das U-Boot und der Erfinder wurde von einem Schiff aus dem Wasser gerettet. Die Reporterin blieb verschwunden. Wochen später fanden die Ermittler nach und nach die Teile ihrer zerstückelten Leiche.

Psychologisches Gutachten stufte Madsen als gefährlich und sexuell gestört ein

ARCHIV - 16.08.2017, Dänemark, Kopenhagen: Das dänische U-Boot "Nautilus" vom Erfinder Peter Madsen beim Auslaufen am 10.08.2017. Der Fall ist so spektakulär wie rätselhaft: In einem selbstgebauten U-Boot fahren Journalistin Kim Wall und Erfinder Peter Madsen hinaus. Wenig später ist sie tot. Der Prozess soll ab 08.03.2018 Antworten liefern. (zu dpa "Die letzte Reise der «Nautilus» - U-Boot-Mordfall vor Gericht" vom 02.03.2018) Foto: Peter Thompson/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Foto zeigte Kim Wall und Peter Madsen an Bord des U-Boots, kurze Zeit später war die 30-Jährige tot.
hpl fpt wie sab, dpa, Peter Thompson

Was genau Madsen mit der Journalistin an Bord des U-Boots tat, weiß nur er selbst. Die Ermittler fanden aber Indizien, dass die 30-Jährige gefesselt und gefoltert wurde. Vermutlich stach Madsen die Frau mit einem spitzen Werkzeug immer wieder in den Bauch und die Geschlechtsteile. Wie er die Frau tötete, ließ sich nicht mehr feststellen, weil die Leichenteile zu lange in der Ostsee gelegen hatten.

In einem psychologischen Gutachten wurde der Mann als schwer sexuell gestört, selbstfixiert, narzisstisch und pervers eingestuft. Es fehle ihm an Mitgefühl und er könne eine Gefahr für andere Menschen sein, hieß es darin. Die Ermittler fanden außerdem Hinrichtungsvideos auf seiner Festplatte. Zeugen berichteten, er habe Fantasien gehabt, an Bord seines U-Boots einen Porno zu drehen, in dem ein realer Mord zu sehen sei.