Entführungs-Drama in Dänemark
Polizei befreit Mädchen aus Fängen von Vergewaltiger - was über den Täter bisher bekannt ist
Sie ist zurück bei ihren Eltern: Die 13-jährige Schülerin aus Dänemark. Dem Mädchen ginge es den Umständen entsprechend gut, sagt ihre Mutter. Sie brauche nun viel Ruhe und Zeit, um das, was ihr angetan wurde zu verarbeiten. Das Kind war am Samstag beim Zeitungsaustragen verschwunden, wurde mehrfach vergewaltigt, ehe sie von der Polizei gerettet wurde. Aus den Fängen eines 32-Jährigen. Teile der Tat hat er bereits gestanden. Aber wer ist der Mann, der einem Kind so etwas antut?
Was die Polizei bekannt gibt

In einem Haus, eine halbe Stunde von Kirkerup entfernt, dem Ort des Verschwindens, fanden Ermittler die 13-jährige und ihren mutmaßlichen Entführer. Die Polizei hält sich mit Informationen zurück. Sie haben nur bekannt gegeben, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 32-jährigen Mann handelt und dass dieser seit Montag in Untersuchungshaft sitzt.
Außerdem soll er das Mädchen an zwei verschiedenen Orten festgehalten haben. Laut Anklage könnte es einen Mittäter geben, der noch auf freiem Fuß ist. Zudem prüft die Polizei den Zusammenhang zu einem Mord von 2016.
RTL-Recherchen stützen Polizeiverdacht

Dass die Polizei den richtigen Mann in U-Haft gesteckt hat, ist nach RTL-Recherchen sehr wahrscheinlich. So hat das RTL-Verifizierungsteam den Namen und die Adresse des Tatverdächtigen herausgefunden. Um die Ermittlungen der Polizei nicht zu gefährden, werden diese aber nicht veröffentlicht. Was auch für die Täterschaft des Festgenommenen spricht, ist die Tatsache, dass sein Facebook-Profil nicht mehr zugänglich ist.
Kurz vor der Sperrung konnte das RTL-Team noch Fotos von dem Account sichern. Beispielsweise hat der Verdächtige ein Bild von seinem Haus hochgeladen. Dieses passt zu der Adresse, die als sein Wohnort identifiziert wurde. Weiter hat seine Tante über die Verhaftung ihres Neffen gepostet. Dieser ist mittlerweile gelöscht.
RTL-Reporterin: So geht es dem Opfer
Nachbar hätte den mutmaßlichen Täter „nie mit etwas Kriminellem in Verbindung gebracht"
Nach dem Verschwinden des Kindes am Wochenende herrschte Ausnahmezustand in Kirkerup. "Über 600 Hinweise sind bei der Polizei eingegangen. Und die Polizei hat zudem aufgerufen, dass die Menschen doch mal die Aufzeichnungen ihrer Autokameras überprüfen sollen", berichtet RTL-Reporterin Sophia Haak aus dem Ort.
Sie hat mit einem Nachbarn über den mutmaßlichen Verbrecher gesprochen. „Auf mich wirkt er wie ein ruhiger und gelassener Typ“, erzählt er der Reporterin. Er habe ihn „nie mit etwas Kriminellem in Verbindung gebracht, aber man kennt die Menschen nicht wirklich.“
„Er hat manchmal einen leeren Blick gehabt, aber das ist nichts, wonach man Menschen beurteilen kann. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass in diesem Haus etwas Kriminelles geschehen könnte“, sagt der Nachbar weiter. (she)