Finger weg von Arsen, Pendeln und Desinfektionsmitteln

Verbraucherzentrale warnt vor Wundermitteln gegen das Coronavirus

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Frau mit Mundschutzmaske.
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Je länger die Corona-Epidemie andauert, desto umfangreicher wird auch die Liste der vermeintlichen Tipps und Mittel, die vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen sollen. Von Aufklebern mit Zahlencodes über Pendel bis hin zu aktiviertem Wasser ist alles dabei. Vieles davon ist teuer, aber wirkungslos, manches sogar gesundheitsgefährdend. Die Verbraucherzentrale Hessen rät zur Vorsicht bei diesen angeblichen Wundermitteln.
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Betrüger nutzen Angst und Wunsch nach Schutz vor dem Coronavirus aus

Noch gibt es weder einen Impfstoff gegen das Coronavirus noch ein Medikament, dessen Wirksamkeit in der Behandlung von Covid-19 eindeutig belegt ist. Die Angst und Verunsicherung der Bevölkerung, aber auch das Bedürfnis, selbst aktiv zu werden und sich zu schützen, machen sich viele Betrüger und selbsternannte Heilsbringer zunutze.

Zahlencodes sollen vor Infektion mit dem Virus schützen

So bietet ein Hersteller Outdoor-Aufkleber an. Ein darauf gedruckter Zahlencode soll verhindern, dass „Viren und Bakterien gar nicht erst in das menschliche Immunsystem eindringen können". Der Anbieter empfiehlt, die Aufkleber überall an öffentlichen Plätzen versteckt anzubringen, damit sie ihre Schutzwirkung entfalten können. Das 12er SET „Vegane Outdoor Aufkleber" kostet 10 Euro. Es helfe jedoch auch, den Zahlencode selbst zu schreiben – sichtbar oder unsichtbar.

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Pendel sollen Viren eliminieren

Ein Unternehmen mit Sitz in Weilburg will der Pandemie mit Pendeln begegnen. Zur Auswahl stehen das Pendel „Virenkiller" für 39 Euro und das Pendel „NoCov" für 25 Euro. Die Inhaberin des Shops schreibt auf Facebook „Man kann den NoCov auch vorbeugend wie eine Impfung verwenden." Und weiter: „Während der Virenkiller alle Viren eliminiert, ist der NoCov eher für Corona-Viren gedacht." Ein anderer Hersteller aus Hessen bietet „aktiviertes Wasser in seiner Urform" an. Es soll „BIOlogisch gegen Keime, Viren, Bakterien, Sporen und Pilze" helfen.

Finger weg von Arsen und Chlordioxid!

Während Sie durch den Kauf dieser Hilfsmittel „nur" Geld verlieren, sie ansonsten aber harmlos sind, sind andere vermeintliche Tipps lebensgefährlich. So wie der Rat, Arsen und Chlordioxid zum Schutz vor Ansteckung einzunehmen. Bei Arsen handelt es sich um ein Schwermetall, dass bereits in geringsten Mengen zu Vergiftungen führen kann. Chlordioxidlösung ist ein Desinfektionsmittel und dient zum Bleichen von Textilien. Es darf unter keinen Umständen eingenommen werden. Davon abgesehen nützt es auch nichts gegen das Coronavirus.

Das ist noch nicht alles: Bereits seit Wochen kursieren viele weitere Mythen und Fake News rund um das Coronavirus. Hier erfahren Sie, was davon stimmt und was nicht.

Diese Maßnahmen schützen erwiesenermaßen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus

Nach wie vor gilt: Den besten Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus bieten häufiges, sorgsames Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge und ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu Menschen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören.

Außerdem wird – aufgrund von Vorerkrankungen oder des Alters - besonders gefährdeten Menschen empfohlen, alle Kontakte auf ein unerlässliches Maß zu beschränken, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten.

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NEUE FOLGE: RTL.de-Doku "Stunde Null - Wettlauf mit dem Virus: Was lernen wir aus der Krise?"

Im dritten Teil der RTL.de-Serie "Stunde Null - Wettlauf mit dem Virus" gehen wir folgenden Fragen nach: Welche Lehren können wir aus der bisher größten Krise der Nachkriegszeit ziehen? Wir haben mit Experten gesprochen. War der Staat zu inkonsequent? Wurden die Schulen zu schnell geschlossen? Was tun gegen den Hamsterchaos? Und was ist der tatsächliche Grund, dass tausende Urlauber auf der ganzen Welt gestrandet sind?