Wann kommt die Impfung für Kleinkinder Deutschland?
Corona-Impfung für U5-Jährige: Biontech stellt Notfallantrag in den USA

Eltern und Erzieher in Deutschland sind zurzeit herbe enttäuscht: In den Kitas finde unter den Augen von Politik und Verwaltungen eine Corona-Durchseuchung statt. Viele setzen deswegen auf die rasche Zulassung eines Covid-Impfstoffs für unter fünf Jahre alte Kinder. In den USA könnte es schon bald so weit sein. Medien berichten, dass Biontech/Pfizer dort eine Notfallzulassung einreichen will. Bis der Impfstoff dann nach Deutschland kommt, wird es aber noch dauern.
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Impfstoff für die Kleinsten bereits Ende Februar
Einem Bericht der "Washington Post" zufolge könnte der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer in den USA für Kinder unter fünf Jahren schon im Februar zur Verfügung stehen. Es werde erwartet, dass am Dienstag ein Antrag auf eine Notfallzulassung bei der Food and Drug Administration (FDA) für die Zweifachimpfung für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren bei der Zulassungsbehörde eingereicht werde, berichtet die Zeitung. Die Zulassungsbehörde habe die Unternehmen aufgefordert, einen Antrag zu stellen, damit sie beginnen können, die Daten zu prüfen.
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In diesem Fall könnte der Impfstoff für die Kleinsten bereits Ende Februar zur Verfügung stehen, schreibt das Blatt unter Berufung auf mit dem Zulassungsprozess vertraute Personen, die allerdings anonym bleiben wollten. Pfizer/Biontech und die FDA reagierten bisher nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme durch die Nachrichtenagentur Reuters.
Wahrscheinlich sogar drei Dosen notwendig
Allerdings zeigen aktuelle Studiendaten, dass der Impfstoff für die Kleinsten zwar sicher ist, aber eine zweifache Impfung bei den Kleinsten vermutlich keine ausreichende Immunantwort erzeugen kann. Deswegen hat das Pharmaunternehmen in den vergangenen Monaten zudem eine dritte Dosis getestet, so der Bericht. Daten zu deren Wirksamkeit werden aber erst Ende März verfügbar sein, sie kann erst dann von den Behörden genehmigt werden. Ziel der FDA ist, jetzt zumindest mit der Impfkampagne für Kleinkinder zu beginnen – statt weiter Zeit verstreichen zu lassen. Denn in den USA üben Ärzte, Eltern und Anwälte mit Kampagnen schon seit längeren großen Druck auf die Verantwortlichen aus.
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Bereits Ende Oktober 2021 hatten Biontech/Pfizer bekannt gegeben, dass die US-Regierung 50 Millionen Kinderimpfdosen des Covid-19-Impfstoffs "zur weiteren Vorbereitung auf Kinderimpfungen, einschließlich Impfungen für Kinder unter fünf Jahren" bestellt habe, hieß es damals auf der Homepage des Mainzer Unternehmens. Das Pharmaunternehmen rechnete seinerzeit damit, "diese Kinderimpfdosen bis zum 30. April 2022 liefern zu können".
Eltern in Deutschland bleibt bislang nur Off-Label-Impfung
Bis es eine Zulassung der Europäische Arzneimittel-Agentur EMA und damit auch für Deutschland gibt, kann es noch bis zu einem halben Jahr dauern. Frühestens im Frühjahr kann daher mit einer Zulassung gerechnet werden - das zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit. Eltern, die ihre Kinder unbedingt mit einer Impfung schützen wollen, bleibt zurzeit nur eine Off-Label-Impfung - das sind Impfungen ohne offizielle Empfehlung der Stiko.
Das Risiko dabei: Bei öffentlich empfohlenen Schutzimpfungen besteht ein Anspruch auf staatliche Entschädigung, wenn es zu einem Impfschaden kommt. Für eine Off-Label-Impfung gilt das nicht. Hier übernehmen weder der Hersteller noch die öffentliche Hand irgendeine Art von Haftung. Für Ärzte stellt eine Off-Label-Impfung also ein erhebliches Risiko dar. (ija)
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