Rundumschlag wegen Corona-Frust
Max Kruse zieht vom Leder: "Die Dummheit der Politiker ist unendlich"

Max Kruse bleibt in den Schlagzeilen. Der Fußballer ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und das hat er jetzt wieder einmal unter Beweis gestellt. "Die Dummheit der Politiker ist unendlich", holte er jetzt beim Streamingportal Twitch zum Rundumschlag aus. Ehrlich wie er ist, schränkte er ein: "Ich hab' keine Ahnung von Politik". Grund der Verbal-Offensive des Wolfsburg-Stürmers sind die Corona-Maßnahmen in Deutschland, die ihm nicht gefallen.
"Ist im Parlament kein Corona, oder was?"
Kruse missfällt, dass der Genesenen-Status für die Bevölkerung kurzfristig von sechs auf drei Monate reduziert wurde, während im Parlament weiterhin ein halbes Jahr gilt. "Ist im Parlament kein Corona, oder was?", fragt der Kicker rhetorisch. Da wird es den Profi-Fußballer sicher freuen, dass die Bundestagsverwaltung den 736 Parlamentariern am gestrigen Donnerstag mitgeteilt hat, dass auch ihr Genesenen-Status nur drei Monate anhält.
Außerdem sei ihm nach seinem Wechsel vom Hauptstadtklub Union zum Werksverein VfL Wolfsburg aufgefallen, dass in Niedersachsen andere Regeln gelten als in Berlin. "Da kommst Du (…) nach Niedersachsen, da ist auf einmal wieder FFP2-Maskenpflicht, die meisten Cafés und Restaurants sind sowieso geschlossen, also so komplett andere Welt wieder", meckert Kruse. In Berlin sei alles offen.
Diese Regeln gelten in Berlin und Niedersachsen
In Berlin gilt für die Gastronomie 2G+ – ebenso in den Bereichen Freizeit, Kultur und Sport. Für den Einzelhandel gilt 2G. In den öffentlichen Verkehrsmitteln und in Universitäten muss eine FFP2-Maske getragen werden.
In Niedersachsen gilt fast überall 2G-Plus. Das betrifft Veranstaltungen Innenbereich bei Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Außerdem in Diskotheken, in der Gastronomie, in Beherbergungsbetrieben und bei körpernahen Dienstleistungen. In Innenbereichen gilt überwiegend eine FFP2-Maskenpflicht.
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Wolfsburg-Wechsel nicht nur wegen des Geldes

Auch zum Thema Impfen äußert er sich kritisch. "Jetzt soll ja die vierte Impfung kommen und Johnson & Johnson zählt auf einmal nicht mehr", sagt der Fußball-Profi, der seiner Aussage nach selbst Johnson & Johnson als ersten Impfstoff erhalten hatte. Auch wenn er kein Impfskeptiker sei, lehne er eine Impfpflicht ab. "Ich finde es grundsätzlich nicht richtig, Leute zu irgendwas zu zwingen", so Kruse.
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Über seinen für viele Fans überraschenden Wechsel in der Winterpause sagt Kruse, es sei ihm nicht nur ums Geld gegangen. "Natürlich spielt das Finanzielle eine Rolle", aber es habe nicht nur einen Grund gegeben. Bei Union habe er sich wohlgefühlt, es sei eine "geile Zeit" gewesen, so Kruse.
Er bedauere, dass er wegen Corona nie vor ausverkauftem Haus an der Alten Försterei kicken konnte. Vielleicht erlebt er dieses Gefühl in der kommenden Saison – nur eben im grünen Trikot der Wolfsburger, nicht im roten der "Eisernen". (uvo)