Nach erschreckenden „Team Wallraff“-Enthüllungen
Checkliste: Was macht eine gute Kita aus? Auf diese Punkte sollten Sie achten!
Psychische und physische Gewalt, Zwang beim Essen, mangelnde Integration: Die aktuelle Undercover-Reportage von „Team Wallraff“ zeigt, wie es in der Kinderbetreuung NICHT ablaufen sollte. Doch was macht eine gute Kita eigentlich aus? Unsere Checkliste zeigt Ihnen, worauf Sie als Eltern achten sollten!
Hören Sie auf Ihren Bauch!
Wenn es um die eigenen Kinder geht, ist vor allem eins wichtig: das Bauchgefühl. „Team Wallraff“-Reporterin Alesia Harrer, die undercover Missstände in drei deutschen Kitas aufdeckte, plädiert: „Viele Eltern, mit denen ich gesprochen habe, hatten ein komisches Bauchgefühl, haben sich aber nicht getraut, darauf zu hören. Das ist immer der erste Punkt, wo ich sage: Hört da drauf!“
Sie kennen Ihr Kind am besten. Beobachten Sie also genau, wie es sich verhält, seit es in die Kita geht – gibt es möglicherweise Auffälligkeiten, die Sie ungewöhnlich finden?
Darüber hinaus gibt es allerdings auch ganz konkrete Merkmale, um zu beurteilen, ob Kinder in einer Kita gut aufgehoben sind – unter anderem die Auswahlkriterien des Deutschen Kita-Preises, der jedes Jahr an die fünf besten Einrichtungen des Landes vergeben wird. Achten Sie auf die folgenden Punkte:
Teilhabe am Kita-Alltag
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen den Kindern Beteiligungsmöglichkeiten. Die Kinder können ihren Kita-Tag mitgestalten.
Kinder erleben, dass ihre Fragen, Ideen und Themen in der Kita aufgegriffen werden.
Die Fachkräfte gewährleisten, dass alle betreuten Kinder am Kitaleben teilhaben – insbesondere in Integrationskitas.
Die Kita ist ein Ort gelebter Demokratie: Es wird eine Beschwerdekultur gelebt, die auch die Eltern als mitgestaltenden Teil ernstnimmt und miteinbezieht.
Orientierung am Kind, seiner Familie und seinem Umfeld
Die Kita orientiert sich an der Lebenssituation der Kinder und ihren Familien. Sie ist Ausgangspunkt für die pädagogische Arbeit.
Die Fachkräfte pflegen vertrauensvolle Beziehungen zu den Kindern, nehmen ihre Bedürfnisse ernst, begegnen ihnen respektvoll, wertschätzend und mit ehrlichem Interesse.
Die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kinds wird unterstützt.
Mit allen Eltern wird eine aktive Erziehungspartnerschaft gepflegt, die Familien sind in der Kita willkommen.
Die Kita ist gut mit anderen sozialen Diensten vernetzt.
Personal und Richtlinien
Die Fachkräfte verfügen über klare Richtlinien, welche Erziehungsmethoden angewandt werden dürfen und welche nicht.
Seit 2021 ist es für Kitas verpflichtend, ein Gewaltschutzkonzept vorzuweisen. Dieses ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertraut und es wird umgesetzt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich selbst mit ihrer Arbeit in der Kita wohl – eine hohe Personal-Fluktuation kann hingegen ein Warnsignal sein.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen gemeinsam Verantwortung für die Qualitätsentwicklung. Es gibt regelmäßige Weiterbildungen.
Die Organisationsstruktur der Kita ermöglicht es, die Gestaltung der pädagogischen Arbeit fortlaufend zu reflektieren und weiterzuentwickeln.