Was den Hinterbliebenen nun Hoffnung machtDiagnose Brustkrebs in der Schwangerschaft – Zweifach-Mama Gudrun (41) heiratet wenige Tage vor ihrem Tod

Es ist nur ein Jahr, doch es veränderte alles.
Im Sommer 2022 ist Gudrun zum zweiten Mal schwanger, als sie einen Knoten in ihrer Brust ertastet. Wenig später stellt sich heraus: Es ist Brustkrebs. Für ihre Familie kämpft sie bis zuletzt. Doch es reicht nicht, nur ein Jahr nach der Diagnose stirbt Gudrun. Nun muss ihr Mann allein für die beiden Töchter sorgen. Als Hilfe haben Verwandte einen bewegenden Spendenaufruf ins Leben gerufen.
Schock-Diagnose: Agressiver Brustkrebs in der Schwangeschaft!
Im September 2022, wenige Monate vor dem Geburtstermin ihrer zweiten Tochter, bekommt Gudrun (41) die Schock-Diagnose: Sie hat Brustkrebs. Selbst hatte sie vorher schon einen Knoten in der Brust ertastet. Relativ schnell ist klar, dass es eine sehr aggressive Variante ist. Zum Schutz ihres ungeborenen Kinds beginnt sie zunächst eine an die Schwangerschaft speziell angepasste, etwas mildere Chemotherapie.
Anfang Dezember kommt Gudruns zweite Tochter auf die Welt. Doch statt unbändiger Freude gibt es wieder schlechte Nachrichten: Die Therapie war nicht aggressiv genug. Deshalb schlagen die Ärzte eine Mastektomie vor. „Die Ärzte haben ihr nach der Geburt zwei Wochen mit ihrer Tochter zu Hause gegeben und kurz vor Weihnachten war dann die Operation, deshalb war sie auch über die Feiertage im Krankenhaus“, erzählt Cousine Anna Mai (44) im RTL-Interview.
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„Sie hat sich nie aufgegeben"
Nach der Mastektomie, im Januar, bekommt Gudrun positive Nachrichten: Der Krebs habe nicht gestreut, es sehe gut aus für eine Genesung. Doch im März spürt sie wieder Knötchen. Weitere Untersuchungen ergeben, dass sie Metastasen hat. Zuerst nur in der Leber, dann in den Knochen und in der Lunge.
„Sie hat immer weitergekämpft! Es war beeindruckend, wie sie sich nie aufgegeben hat“, erzählt Mai. Zweifachmama Gudrun verbringt immer mehr Zeit im Krankenhaus, ihre Chemotherapie wird mehrfach angepasst, in der Hoffnung, die Krankheit zu besiegen. Doch über den Sommer geht es ihr immer schlechter. Dennoch hoffen alle auf ein Wunder. Niemand wagt an das Schlimmstmögliche zu denken. Bis August 2023.
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Wenige Tage vor ihrem Tod heiraten Gudrun und Michal
Ende August hat Gudrun wieder einen Bestrahlungstermin. Diesmal ist sie nach der Behandlung so schwach, dass sie zunächst, auch auf Anraten ihrer Mutter, die sie begleitet, im Krankenhaus bleibt. Zwei Tage später eröffnet ihr ein Arzt, dass es keine Therapiemöglichkeiten mehr gebe.
Nach der tragischen Nachricht wird Gudrun in ein anderes Krankenhaus auf die Palliativstation verlegt. Hier erfüllen sich Gudrun und Michal noch einen letzten großen Traum: sie heiraten. 70 Menschen nehmen an der Hochzeit im Krankenhausgarten Anfang September teil. „Es sind wirklich alle gekommen, es war wunderschön“, erzählt Mai. Wenige Tage nach der Trauung stirbt Gudrun.
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Michal ist nun allein mit zwei kleinen Kindern
Zurück bleiben ihre beiden kleinen Töchter, die ältere ist fast drei Jahre, die jüngere erst zehn Monate alt. Nun sorgen ihr Papa und ihre beiden Omas für sie. „Die Mädchen haben durch den Verlust ihrer Mutter natürlich bereits das Schlimmste erlebt, aber immerhin haben sie einen Papa, der unfassbar liebevoll und toll ist und eine Familie, die immer für sie da sein wird“, sagt Anna Mai. Doch dass Papa Michal jetzt Vollzeit für seine Kinder da ist, hat auch finanzielle Folgen.
Denn als es seiner Frau immer schlechter ging, machte Michal sich selbstständig, um möglich viel zu Hause zu sein. Nun hat er deshalb kein regelmäßiges Einkommen mehr, denn solange seine jüngste Tochter noch nicht in die Krippe geht, kann Michal nicht arbeiten. Doch die Kosten, etwa für eine Wohnung, die er und seine Frau für die wachsende Familie drei Monate vor der Krebsdiagnose kauften, laufen weiter. Und auch die Rechnungen für die Bestattung und Anwaltskosten summieren sich.
Deshalb haben Anna Mai und ihre Schwester Rebecca auf der Spendenplattform „Gofundme“ die Kampagne „Help Michal and his girls after their tragic loss“ erstellt.
Ein Funken Hoffnung für die Hinterbliebenen
Schon jetzt haben sich mehr als 200 Menschen beteiligt und es ist bereits eine Summe von knapp über 30.000 Euro zusammengekommen. „Diese Unterstützung und das Mitgefühl, das man von allen möglichen Menschen, selbst von Fremden, erfährt, ist ein Funken Hoffnung“, sagt Anna Mai.
Sie hofft, dass noch etwas mehr Geld zusammenkommt. Damit Gudruns Ehemann und ihre Töchter zumindest ohne finanzielle Sorgen den Verlust verarbeiten und in die Zukunft schauen können.