Bringt ein Schädlingsbekämpfer endlich Erlösung?
"Sehen täglich 50, 60 Stück": Rattenplage mitten in Bremer Wohngebiet

Die Ratten sind überall!
Nachbarn wollen nicht auf ihren Terrassen und im Garten sitzen, Kinder sollen nicht mehr draußen spielen: In Bremen-Walle gibt es eine Rattenplage. Die Ursache wollen die Anwohner auch schon ausgemacht haben. Aber genau da beginnen die Schwierigkeiten.
Anwohner geht nicht mehr in den Garten

Angeblich bis zu 100 Tiere täglich sollen durch einen Teil des Bremer Stadtteils Walle derzeit laufen. Anwohner dokumentieren die Plage mit dem Handy. „Wir sehen täglich 50, 60 Stück“, „Meine Enkel lasse ich nicht mehr so gerne hier draußen spielen“, beschreiben sie die Lage im Gespräch mit RTL. Selahattin Koc sitzt sogar seit Wochen nicht mehr auf seiner Terrasse oder im Garten. „Hier fühlt sich ehrlich keiner mehr wohl. Ist ja klar. Ich meine, wenn hier die Ratten rumlaufen. Geht gar nicht.“
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Ist eine Nachbarin schuld an der Rattenplage?
Die Ursache wollen die Anwohner auch schon ausgemacht haben: Eine Nachbarin betreibt eine Taubenpflegestation in ihrem Garten. Herumliegendes Vogelfutter locke die Ratten an. „Wir waren alle schon da. Ganz nett mit ihr geredet, aber sie sagt immer, ihre Tauben sind nicht schuld“, meint Selahattin Koc. Unser Versuch, vor Ort ebenfalls mit der Frau in Kontakt zu treten, bleiben erfolglos.
Im Video: Horror-Nachbar lebt mit Ratten zusammen
Gesundheitsamt ist eingeschaltet
Auch das Bremer Gesundheitsamt kennt den Fall. Das Problem: Die Taubenpflegestation befindet sich auf einem Privatgrundstück, die Behörden können die Eigentümer im ersten Schritt nur beraten. „Wir haben den Eigentümern ganz klar empfohlen, hier mit professionellen Schädlingsbekämpfern zu arbeiten. Das sind so viele Ratten inzwischen, dass das nicht in Eigenregie zu machen ist“, sagt Lukas Fuhrmann vom Gesundheitsressort Bremen.
Bekämpfung könnte angeordnet werden
Immerhin: Laut einem öffentlichen Facebook-Post ist die Vogelliebhaberin seit mehr als eineinhalb Jahren an dem Problem dran und arbeite nun mit einem Schädlingsbekämpfer zusammen. Das will das Gesundheitsamt zeitnah überprüfen. „Grundsätzlich muss es darum gehen, dass die Ratten dort verschwinden, dass die Taubenzahl reduziert wird. Wenn das nicht jetzt durch die Eigentümer von selber angeordnet wird und durchgesetzt und durchgeführt wird, dann können wir so was auch anordnen. Dann können wir im Zweifel sogar professionelle Schädlingsbekämpfer vor Ort entsenden“, so Fuhrmann.
Solange bleibt den besorgten Nachbarn also nichts anderes übrig, als weiter abzuwarten und zu hoffen, dass sie ihre Gärten irgendwann wieder rattenfrei nutzen können. (lsi/dka)