Augenzeugen sprechen von apokalyptischen Szenen

Flammeninferno auf Hawaii: Mindestens 36 Tote bei Bränden in Urlauberparadies

Menschen springen ins Meer, um den Flammen zu entkommen!
Der US-Bundesstaat Hawaii kämpft gegen verheerende Busch- und Waldbrände. Betroffen ist auch die beliebte Urlaubsinsel Maui. Mindestens 36 Menschen starben.

Waldbrände auf Hawaii: Zahl der Opfer könnte noch steigen

Aufnahmen einer Drohne zeigen das Ausmaß der verheerenden Waldbrände auf Hawaii
Aufnahmen einer Drohne zeigen das Ausmaß der verheerenden Waldbrände auf Hawaii
Reuters

Dichter Rauch hängt über dem Urlaubsparadies, ein Küstenstreifen von Maui im US-Bundesstaat Hawaii steht in Flammen. Teile der gewöhnlich üppig-grünen Insel sind schwarz verkohlt. Es sind schockierende und seltene Bilder von Hawaii. Inzwischen gibt es 36 Todesopfer, wie mehrere Medien unter Berufung auf den Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bissen, berichten.

Mindestens 20 Personen hätten Verbrennungen erlitten, hieß es weiter. Viele Gebäude seien „bis auf den Boden“ abgebrannt. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht absehbar.

Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer „schrecklichen Katastrophe". Von Reisen nach Maui wurde abgeraten. „Dies ist kein sicherer Ort", warnte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke. Per Notfallerklärung wollten sie Touristen fernhalten.

Ort Lahaina „bis auf die Grundmauern niedergebrannt"

Augenzeugen beschrieben apokalyptische Szenen in dem am schwersten betroffenen Küstenort Lahaina, gewöhnlich ein malerisches Touristenziel im Westen von Maui. Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend aus dem Wasser gerettet wurden.

„Es ist die schlimmste Katastrophe, die ich je gesehen habe. Ganz Lahaina ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt, es ist wie eine Apokalypse", sagte ein Anwohner, der seit 18 Jahren in dem Ort wohnt.

Helikopterpilot Richard Olsten flog am Mittwoch über den Ort. Der größte Teil des historischen Kerns sei abgebrannt. Es sähe wie in einer Kriegszone aus, als ob das Gebiet bombardiert wurde, beschrieb er bei CNN seine Eindrücke.

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Hurrikan Dora facht Feuer auf Hawaii an

Heftige Sturmböen ließen die Bekämpfung der Flammen aus der Luft am Dienstag zunächst nicht zu. Am Mittwoch (9.8.) brannte es noch an drei Stellen auf Maui. Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der größten Insel des gleichnamigen Bundesstaats.

Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora, der südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbeiziehe, sagten die Behörden. „Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben", erklärte Sylvia Luke.

Die Behörden hatten wegen hoher Feuergefahr, begünstigt durch Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde, eine „Red-Flag"-Warnung für die Hawaii-Inselkette herausgegeben. Solche Bedingungen kennt man sonst von westlichen US-Staaten, darunter Kalifornien und Oregon, wo es häufiger zu verheerenden Flächenbränden kommt.

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Urlauber sollen nach Oahu gebracht werden

US-Präsident Joe Biden hat dem Bundesstaat Hawaii Hilfe der Regierung zugesagt. Die Nationalgarde und die Marine stünden den Einsatzteams zur Seite. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Urlauber von Maui auszufliegen, hieß es in einer Mitteilung.

Die Touristen sollten auf die westlich von Maui gelegenen Insel Oahu gebracht werden, berichtete der Sender Hawaii News Now. Dort werde ein Kongresszentrum in eine Notunterkunft verwandelt. Mehrere Fluggesellschaften sagten Flüge nach Maui am Mittwoch kurzfristig ab. Allerdings gebe es weiterhin Flüge von Maui, damit Urlauber ihre Rückreise antreten könnten, berichtete CNN. (xes/bst/ibü mit dpa)