Jugendspieler in Sevilla beschimpftSchon wieder Rassismus-Eklat bei Dortmund-Spiel

09.07.2022, Sachsen, Dresden: Fußball: Abdoulaye Kamara im Testspiel, SG Dynamo Dresden - Borussia Dortmund, im Rudolf-Harbig-Stadion. (zu dpa: «Medien: BVB-Nachwuchsspieler rassistisch beleidigt») (zu dpa: «Wohl erneut rassistischer Vorfall bei BVB-Jugendspiel») Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Abdoulaye Kamara.
dpa, Robert Michael

Unfassbare Szenen in Sevilla: Erneut ist ein Jugendspieler von Borussia Dortmund beim U19-Spiel gegen den spanischen Club rassistisch beleidigt worden. Wieder war Abdoulaye Kamara das Opfer der Attacken.

Borussia Dortmund: U19-Spieler mit Affenlauten beschimpft

Der Sieg der U19 von Borussia Dortmund in der Youth League gegen den FC Sevilla ist erneut von rassistischen Vorfällen überschattet worden. Wie die „Ruhr Nachrichten“ am Dienstagabend berichten, ist Dortmunds Abdoulaye Kamara beim 2:0 (1:0) mit Affenlauten verunglimpft und verbal beleidigt worden. Bereits beim Hinspiel in Sevilla in der vergangenen Woche war der aus Guinea stammende Kamara das Ziel rassistischer Anfeindungen.

"Es hat dieselben Beleidigungen und Affenlaute wie vergangene Woche gegeben. Ein Sanitäter hat es gehört und bestätigt. Ich habe den Schiedsrichter-Assistenten darauf aufmerksam gemacht. Aber der Schiedsrichter sagt, er habe nichts gehört und es stehe Aussage gegen Aussage", sagte BVB-Trainer Mike Tullberg den „Ruhr Nachrichten“.

Keine Unterstützung vom Schiedsrichter

Dortmund hatte zuletzt angekündigt, bei einem neuerlichen rassistischen Vorfall das Feld zu verlassen. Das habe Tullberg seiner Mannschaft angeboten, "aber die Jungs haben gesagt: Nein, Trainer - wir geben sportlich die Antwort und wir gewinnen das Spiel", sagte der Coach.

Vonseiten der Schiedsrichter habe es keinerlei Unterstützung gegeben. "Ich konnte es nicht glauben, aber ein UEFA-Offizieller hat tatsächlich angefangen, mit mir zu diskutieren, wie ein Affe klingt und was ein Affe sagt. Das war unfassbar", sagte Tullberg: "Ich fand die Reaktion der Schiedsrichter nicht okay. Wie sollen wir beweisen, dass es die Beleidigungen gegeben hat?"

Der BVB hatte bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bereits wegen der Vorfälle in Sevilla Beschwerde eingereicht. "Sowas ist nicht zu tolerieren", sagte Lars Ricken, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, dem SID dazu. (msc/sid)