Einzig bekannter Überträger ist die Feldspitzmaus

Infektion endet meist tödlich: Mensch in Bayern mit Borna-Virus infiziert

open mouth and white dangerous teeth. close-up of insect-eating mammal and tick insect (Ixodes) parasite in fur, Ixodidae tick
Borna-Virus: Einziger bekannter Wirt des Erregers ist die Feldspitzmaus, bei der die Infektion keine schweren Symptome verursacht. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus.
picture alliance

Seltener Virus löst tödliche Hirnhautentzündungen aus!
In Bayern ist eine sehr seltene Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen worden. Betroffen sei ein Mensch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, teilte das Landratsamt in Weißenburg am Dienstag (21. November) mit.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!

Borna-Virus: Tödliche Hirnhautentzündung oder schwere Folgeschäden möglich

Nähere Angaben zum Infizierten machte die Behörde nicht. Der Erreger löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Überlebende behalten meist schwerste Folgeschäden.

Gesundheitsamt und Veterinäramt seien intensiv mit der Klärung des Infektionsweges befasst, hieß es zum aktuellen Fall.

Im Video: Meningitis - was passiert bei einer Hirnhautentzündung?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Erst seit 2018 bekannt: Tiere übertragen Virus auf den Menschen

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit bloßen Händen berührt werden.

Lese-Tipp: Tomatengrippe und Bornavirus - was steckt dahinter? Professor Hendrik Streeck klärt auf

Der Erreger ist bei Tieren seit Langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und dabei meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht. Das Robert Koch-Institut geht von zwei bis sechs Erkrankungen jährlich in Deutschland aus, Bayern ist dabei besonders betroffen.

Kein Grund zur Sorge: Virus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar

Bereits im letzten Jahr sei ein Mensch am Borna-Virus gestorben, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt. Doch damals hieß es: „Grund zur Sorge gibt es allerdings nicht: Das Virus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und sehr selten.“ (dpa/vho)