Neuer Fall in der Grafschaft Bentheim Blauzungenkrankheit breitet sich in Niedersachsen aus

ARCHIV - 24.03.2023, Bayern, Grub: Schafe stehen in einem Stall. (Illustration zu "Erster Fall seit 2021: Blauzungenkrankheit bei Schaf in NRW bestätigt") Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Schaf aus einem Betrieb in der Grafschaft Bentheim hat Symptome. (Symbolbild)
kne jat htf, dpa, Peter Kneffel

Nach bestätigten Fällen in den Landkreisen Ammerland und Emsland, hat es jetzt eine Schafzucht in der Grafschaft Bentheim getroffen.
28 Tiere leben in dem Betrieb, ein Schaf zeigt typische Symptome der Blauzungenkranheit. Auch andere Tierarten können sich mit dem Virus anstecken.

Welche Symptome gibt es bei der Blauzungenkrankheit?

Eine von der Blauzungenkrankheit betroffene Kuh
Auch eine Kuh im Emsland wurde infiziert (Symbolbild)
deutsche presse agentur

„Dazu zählen beispielsweise ein entzündetes Maul, hohes Fieber, geschwollene Zungen und Fressunlust“, erklärt Dr. Matthias Sielker vom Landkreis Grafschaft Bentheim. Der Verdachtsfall wurde schon mit einer ersten Probe bestätigt. Weitere Schafe seien bisher auf dem Hof nicht erkrankt, heißt es vom Landkreis. Für den Betrieb gelte jetzt ein Transportverbot, das heißt es dürfen keine Tiere aus dem Bestand in andere Haltungen transportiert werden. Eine Tötung der Tiere sei aber nicht vorgesehen, heißt es vom Landkreis.

Der Landkreis ruft Landwirte dazu auf, ihre Tiere genau zu beobachten und bei Symptomen, die auf eine Blauzungenerkrankungen schließen lassen, sofort einen Tierarzt zu rufen.

Infektion über Mücken

Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine anzeigenpflichtige Viruserkrankung, die Wiederkäuer wie z.B. Rinder, Schafe, Ziegen, Lamas und Alpakas befällt. Die Krankheit wird dabei nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über kleine, blutsaugende Mücken übertragen. Die Blauzungenkrankheit kann im schlimmsten Fall tödlich für die Tiere sein.


Lese-Tipp: Aggro-Schaf greift älteres Paar an

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mit pinker Frise: Schafe rocken das Netz

Konsequenzen für den Menschen

Dr. Matthias Sielker vom Landkreis Grafschaft Bentheim gibt Entwarnung: „Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen absolut ungefährlich. Auch ein Verzehr von tierischen Lebensmitteln ist ohne Bedenken möglich.“

Krankheit hat wirtschaftliche Folgen für das Land

Niedersachsen hat den so genannten Freiheitsstatus für die Blauzungenkrankheit verloren. Das bedeutet: Der Handel mit Tieren, die sich möglicherweise mit der Viruskrankheit infizieren können, ist nur unter strengen Auflagen möglich. Sie müssen vor dem Transport in seuchenfreie Gebiete mit Anti-Mückenmitteln behandelt und auf die Krankheit untersucht werden, damit sich das Virus nicht ausbreitet.

Den Freiheitsstatus kann Niedersachsen nur zurück gewinnnen, wenn zwei Jahre lang keine Infektionen aufgetreten sind oder die gefährdeten Tiere geimpft wurden. Aktuell ist aber noch kein entsprechender Impfstoff verfügbar. (cgo)