Hype um Digital-Geld

Blockchain, E-Wallet, Kryptowährung: So funktioniert der Bitcoin

03.01.2021, Ukraine, ---: Auf dem Display eines Smartphones ist der Anstieg des Bitcoin-Kurses zu sehen - im Hintergrund das Logo der Digitalwährung auf einem Monitor. Die Digitalwährung Bitcoin setzt ihre Rekordjagd auch im neuen Jahr fort. Foto: Pavlo Gonchar/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Kurs des Bitcoins kennt nur eine Richtung: Nach oben.
zeus kde, dpa, Pavlo Gonchar

Lange war es still um den Bitcoin, doch im Pandemiejahr 2020 gewann die Kryptowährung so richtig an Fahrt und vervierfachte den Wert. Zum Jahresbeginn knackte der Bitcoin ein neues Allzeithoch und ist jetzt 30.000 Dollar wert, also rund 25.000 Euro. Doch was ist überhaupt ein Bitcoin und wie funktioniert eine Kryptowährung? Wie kann man Bitcoins kaufen und was sind die Gefahren dabei? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die heiß begehrte Kryptowährung.

Was ist ein Bitcoin und wie funktioniert eine Kryptowährung?

Der Bitcoin ist eine digitale Währung. Das bedeutet, dass es von ihm weder reale Scheine, noch Münzen gibt. Die Kryptowährung existiert nur als digitales Zahlungsmittel im Internet und hinter ihm steht kein echter Wert. Bitcoins gibt es seit 2009 und bis heute ist nicht ganz geklärt, wer diese digitale Währung überhaupt erfunden hat. Immer wieder stößt man auf den Namen Satoshi Nakamoto. Doch ob sich hinter diesem Pseudonym eine echte Person oder eine Gruppe befindet, ist unbekannt. Der Name Bitcoin setzt sich zusammen aus dem Wort „Bit“ (das ist die kleinste digitale Einheit) und dem englischen Wort „Coin“, was Münze bedeutet. Weltweit sind rund 18 Millionen Bitcoins im Umlauf, von denen jeder einzelne gerade rund 25.000 Euro wert ist. Laut Experten soll der Zuwachs von Bitcoins auf 21 Millionen Stück limitiert sein. Anders als bei echtem Geld: Hier können Zentralbanken theoretisch beliebig viel Geld drucken und in Umlauf bringen. Das geht bei Kryptowährungen nicht. Hier werden neue Coins mithilfe komplizierter Verfahren von den Nutzern selber generiert.

Der Bitcoin wird, wie andere digitale Zahlungsmittel auch, als Kryptowährung bezeichnet und ist dezentral organisiert. Das bedeutet, dass beim Kauf und Verkauf keine Bank oder ein anderes Finanzinstitut zwischengeschaltet ist und der Handel mit Bitcoins und Co. nahezu anonym von statten geht.

Anonymität für Kriminelle ein Segen

Immer wieder steht der Bitcoin in Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften im Darknet, wie zum Beispiel Drogenhandel oder dem Verkauf von Waffen. Weil die Polizei Zahlungen über normale Bankkonten nachvollziehen kann, nutzen Kriminelle häufig die Zahlung mit Bitcoin und Co. Hier lassen sich wegen der dezentralen Organisation Transkationen verschleiern und geheim halten. Doch längst wird der Bitcoin nicht mehr nur im Darknet und zur Verschleierung von Straftaten benutzt. Auch beim Essensdienst Lieferando können Pizza, Pasta und Co. längst mit der digitalen Währung bezahlt werden.

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Blockchain, Wallet und Co.

FILE PHOTO: A representation of virtual currency Bitcoin is seen in front of a stock graph in this illustration taken November 19, 2020. REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo
Um die digitale Währung besser bebildern zu können, wird der Bitcoin häufig als Goldmünze gezeigt. Doch tatsächlich existieren vom Bitcoin weder Scheine noch Münzen.
/FW1F/Mark Potter, REUTERS, DADO RUVIC

Wer sich mit Bitcoins auseinandersetzt, stößt immer wieder auf diese drei Begriffe: Blockchain, Wallet und Mining. Doch was hat es damit auf sich?

Blockchain: Die Blockchain ist der Speicherort für alle Transaktionen, die mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen getätigt werden. Auch die Blockchain ist eine Aneinanderreihung von Daten und Codes, die nur schwer zu knacken ist. Die Kette aus Blöcken ist im Prinzip wie ein hochsicheres Fahrradschloss, das aus mehreren Schlössern und Komponenten besteht. Für jedes Schloss braucht es einen eigenen Zugang.

Mining: Jede Zahlung, die mit Bitcoins getätigt wird, muss überprüft werden. Das ist wie bei einer echten Währung: Auch hier überprüft die Bank, ob das Konto ausreichend gedeckt ist und die Zahlung vollzogen werden kann. Doch da bei Bitcoins keine Bank zwischengeschaltet ist, wird diese Überprüfung von freiwilligen Nutzern, sogenannten Minern, durchgeführt. Dieser Prozess ist aufwendig. Wer „minen“ möchte, muss ein guter Mathematiker sein und braucht einen extrem starken Computer mit viel Rechenleistung.

Wallet: Das Wallet ist wie ein Portemonnaie. Hier werden alle Coins aufbewahrt. Wer mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen handeln will, kommt um die digitale Geldbörse nicht vorbei.

Bitcoin-Handel ist ein gefährliches Geschäft

Zugegeben: Das Geschäft mit dem Bitcoin scheint auf den ersten Blick hoch lukrativ zu sein. Allein im vergangenen Jahr stieg der Wert eines Bitcoins von rund 8.000 Euro auf knapp 25.000 Euro an. Heißt: Wer vor einem Jahr einen Bitcoin gekauft hätte, hätte innerhalb eines Jahres rund 17.000 Euro Gewinn gemacht. Doch das Geschäft trügt und ist hoch spekulativ.

Denn der Bitcoin unterliegt großen Schwankungen und ist nicht wertstabil. Es gibt keine Zentralbanken oder Staaten die eingreifen, wenn der Kurs fällt. Den Kurs bestimmen allein Angebot und Nachfrage. Dadurch entstehen großen Schwankungen und der Kurs kann von heute auf morgen komplett einbrechen. Anleger können extrem viel Geld verlieren. Wer in Bitcoins investieren will, der sollte das nur mit Geld machen, auf das er zur Not auch verzichten kann. Ein weiterer Grund, weswegen der Bitcoin als Anlage gefährlich sein kann, sind Hackerangriffe. Im Jahr 2017 wurde die südkoreanische Bitcoin-Plattform „YouBit“ lahmgelegt. Nutzer verloren viel Geld, weil die Hacker sich den Zugang zu Bitcoins ergaunerten. Weil die Auflage von Bitcoins limitiert ist und viele Menschen gerne von der Kryptowährung profitieren wollen, sind derartige Plattformen besonders attraktiv für Hacker. Eine Einlagensicherung, wie zum Beispiel bei einem Aktien-Depot von einer Bank, gibt es bei Handelsplattformen für Kryptowährungen in der Regel nicht.

Wer langfristig Geld sparen und zum Beispiel von regelmäßigen Dividenden profitieren will, sollte lieber die Finger von Bitcoins lassen.

Wie kann ich Bitcoins kaufen?

Wer vom aktuellen Hype um den Bitcoin profitieren will, der hat mehrere Möglichkeiten, um Bitcoins zu kaufen, z.B. an verschiedenen Handelsplätzen im Internet. Es gibt zahlreiche Bitcoin-Börsen, an denen die digitalen Münzen gegen eine echte Währung eingetauscht werden können. Bekannte Börsen sind zum Beispiel Kraken oder Litebit. Hier kann sich jeder in nur wenigen Minuten einen Account erstellen. Bitcoins können auch in Anteilen gekauft werden. Besonders achten sollten Käufer auf die Kosten für jede Transaktion. Denn diese können sich bei den Plattformen sehr unterscheiden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, über verschiedene Tauschplattformen Bitcoins zu bekommen. Mittlerweile bieten auch Banken vereinzelt Finanzprodukte an, mit denen sich in Bitcoin und andere Kryptowährungen investieren lässt. Doch auch diese Produkte unterliegen den extremen Schwankungen und können ebenfalls zu viel Verlust führen.

Wer sein Geld lieber sicher und langfristig anlegen möchte, der sollte auf etwas weniger spekulative Anlageformen zurückgreifen. Wie Sie erfolgreich mit ETFS oder Aktienfonds sparen können, verraten wir Ihnen hier.