Experte nimmt schrägen Trend unter die Lupe

Bienenpollen futtern für mehr Busen - was ist dran am Internet-Hype?

Große Brüste in BH
Viele Frauen wünschen sich eine üppigere Oberweite: Können Bienenpollen dabei unterstützen?
kaspiic, iStockphoto, iStock

Ist das der ultimative Atombusen-Hack?
In den sozialen Medien preisen derzeit viele Frauen ein Mittel an, das die Brüste wachsen lassen soll: Bienenpollen! Die darin enthaltenen pflanzlichen Hormone sollen dafür verantwortlich sein. Quacksalberei - oder ein echter Geheimtipp für Frauen, die ihren Busen zu klein finden? Wir haben mit einem Arzt darüber gesprochen.

IM VIDEO: OnlyFans-Model vergrößert Brüste auf Körbchengröße 34V

TikTok-Influencerin postet euphorisches Video

Mehr Attraktivität, Weiblichkeit, Selbstvertrauen und ein besseres Körperbild: Manche Frauen wünschen sich größere Brüste. Wer sich nicht unters Messer legen will, versucht es mit Übungen für die Brustmuskulatur, spezieller Ernährung und Brustmassagen, auch Hormontherapien und pflanzliche Präparate sollen helfen. So wie das, das TikTokerin Taylor Reynolds für sich entdeckt hat.

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Viele Nutzer berichten von Erfolgen

Ende Juni berichtet sie in einem Video euphorisch, dass sie da auf ein wahres Superfood gestoßen sei: Bienenpollen! Die seien nicht nur gesund, sondern ließen auch obendrein ihre Brüste wachsen, sagt sie – und zeigt auch gleich Beweisfotos. „Ich habe meiner Schwester den gleichen Tipp gegeben und sie hat mir über FaceTime von den gleichen Ergebnissen berichtet", erzählt sie in einem Video. Auch viele andere Nutzer berichten, dass sie es erfolgreich ausprobiert haben.

Taylor Reynolds ist sicher: Bienenpollen ließen meine Brüste wachsen!

Vermeiden pflanzliche Hormone schädliche Nebenwirkungen?

Sven Hoppe
Eine Biene sammelt bei Sonnenschein Pollen in einer Kirschblüte. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild
deutsche presse agentur

Grund für das Wachstum sollen Phytoöstrogene sein, die in Bienenpollen enthalten sind. Phytoöstrogene sind natürlich vorkommende Verbindungen in Pflanzen, die in ihrer Struktur dem menschlichen Östrogen ähneln. Sie können im Körper eine schwache östrogene Wirkung entfalten. Funktioniert das also wirklich mit der Brustvergrößerung durch Bienenpollen? „Das Brustwachstum hängt von verschiedenen Faktoren ab“, erklärt Mediziner Dr. Christoph Specht. „Die weibliche Brust besteht aus Drüsengewebe und Fettgewebe. Das Drüsengewebe kann man mit Östrogenen anregen, das Fettgewebe hängt von der Ernährung ab.“

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Das Wachstum der Brüste in jungen Jahren einfach mit Östrogenen anzukurbeln, sei aber nicht ungefährlich, warnt der Experte: „Wenn man da Hormone gibt, füttert man im Prinzip immer den Krebs“, erklärt er. „Bei Frauen Brustkrebs, bei Männern Prostatakrebs, wenn man Testosteron gibt.“ Deshalb scheint es für viele der richtige Weg zu sein, auch für die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden mit pflanzlichen Östrogenen zu arbeiten – um die schädlichen Effekte zu vermeiden.

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Arzt: Das Geld kann man sich sparen!

Allerdings sind Phytoöstrogene eben keine echten Östrogene – sie ähneln ihnen nur teilweise und wirken ausschließlich an bestimmten Rezeptoren im Körper. „Und um etwas zu bewirken, bräuchte man da eine sehr hohe Dosis“, erklärt Specht. „Und dann müsste man sich fragen, welche unerwünschten Nebenwirkungen auftreten könnten.“

In der Wissenschaft sei eine mögliche Wirkung deswegen bisher überhaupt nicht ernsthaft untersucht worden – dafür sei die Plausibilität den Forschern viel zu gering, so der Mediziner. Den Trick mit den Bienenpollen hält er deswegen für Scharlatanerie. Sein Rat: „Geben Sie Ihr Geld lieber für andere Dinge aus!“