Blutige Auseinandersetzung
Nachbarschaftsstreit eskaliert! Polizei findet drei Tote in Bienenbüttel
Im idyllischen Bienenbüttel in der Lüneburger Heide ist offenbar ein jahrelang schwelender Nachbarschaftsstreit eskaliert. Nachdem Anwohner Schüsse und Schreie gehört hatten, riefen sie die Polizei. Doch die konnte nur noch den Tod von drei Nachbarn feststellen: Ein 85-Jähriger, ein 62-Jähriger und eine 61-Jährige sind tot. Was ist passiert? Wir erklären, was bislang bekannt ist.
Im Video erklärt Polizeisprecher Kai Richter, was die Beamten auf den Grundstücken gefunden hat und was bislang bekannt ist.
Drei Nachbarn sind tot - was ist passiert?
Nach dem Fund von drei Toten auf benachbarten Grundstücken im niedersächsischen Bienenbüttel ermittelt die Polizei die Hintergründe der Tat. Die genauen Zusammenhänge des Geschehens seien noch unklar, sagte ein Polizeisprecher.
Vorläufigen Erkenntnissen zufolge gehen die Beamten davon aus, dass ein Nachbarschaftsstreit zwischen einem 85 Jahre alten Grundstückseigentümer und dem 62 Jahre alten Besitzer des angrenzenden Grundstücks am Freitagmittag eskalierte. Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Personen, diese seien zuvor aber nicht eskaliert, sagte der Sprecher.
Anwohner hatten Schüsse gehört
In dem Wohngebiet in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, hatten Anwohner am Freitagmittag laut Polizei mehrere Schüsse und Schreie gehört. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften an und sperrte den Bereich weiträumig ab.
"Wir waren polizeilich recht schnell vor Ort, auch mit entsprechend spezialisierten Kräften", sagte Richter. Allerdings sei das Gelände sehr weitläufig. Die betroffenen Grundstücke seien mindestens 1.500 Quadratmeter groß, teils bewaldet und es gebe mehrere Gebäude. Die Beamten hätten sich zunächst orientieren müssen, hieß es.
Bei den Toten handelt es sich um den 85-jährigen Grundstückseigentümer sowie den 62-jährigen Eigentümer des benachbarten Grundstücks und dessen 61-Jährige Ehefrau.
Nach vorläufigen Erkenntnissen soll der 85-Jährige seine Nachbarn umgebracht haben, wie der Polizeisprecher sagte. Danach soll sich der Mann selbst getötet haben - wahrscheinlich mit einer Schusswaffe, wie es hieß. Zu den Verletzungen des Ehepaars gab es zunächst keine weiteren Angaben.
Die bisherige Vermutung der Polizei
Da auf den 85-Jährigen als Jagdberechtigten mehrere Schusswaffen zugelassen waren, ging die Polizei nach eigenen Angaben bei dem Einsatz mit einem hohen Maß an Umsicht vor. Spezialkräfte der Polizei aus Hamburg rückten mit einem gepanzerten Fahrzeug an - zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover.
Die Polizei begann am Freitagabend mit der Spurensicherung am Tatort. Gerichtsmediziner aus Hamburg kamen, zudem waren Kriminaltechniker mit weißen Anzügen im Einsatz. Die Experten sollten den Tatverlauf rekonstruieren, sagte der Polizeisprecher.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat liefen erst an, sagte der Polizeisprecher. Ob es am Freitagvormittag Auseinandersetzungen oder Provokationen zwischen den Nachbarn gab, müsse erst noch ermittelt werden. "Wir haben drei tote Personen, wie das kausal zusammenhängt, das werden die Ermittlungen ergeben", sagte Richter. Warum die Polizei von einem Streit ausging, blieb zunächst offen. (dpa/lra)
Hilfe bei Depressionen oder Suizidgedanken
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.