„Wenn ich schwimme, denke ich an gar nichts“

Schwimmerin stellt dreifach-Weltrekord auf - mit 99 Jahren

Betty Brussel steht bereit - und schwimmt dann allen davon!
Betty Brussel (l.) steht bereit - und schwimmt dann allen davon!
youtube/@AuroraMasterducks

Was für eine Leistung!
Betty Brussel räumt bei einem Schwimmwettbewerb in ihrer Heimat Kanada mächtig ab, bricht bemerkenswerte drei Weltrekorde – und all das im Alter von 99 Jahren!
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Brussel „denkt an gar nichts“

Brussel begibt sich für drei Rennen in das Schwimmbecken in Saanich und verlässt es jedes Mal strahlend. Über 400 Meter Freistil übertrumpft sie am Samstag den Rekord ihres Vorgängers um vier Minuten, auch beim Brust- und Rückenschwimmen über 50 Meter stellt sie neue Bestmarken auf. Zwar nur für die Altersgruppe der 100- bis 104-Jährigen, wegen ihres Geburtsdatums fällt Brussel in diese Kategorie, die außergewöhnliche Leistung schmälert das aber keineswegs.

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„Wenn ich schwimme, denke ich an gar nichts“, zitiert der britische Guardian die gebürtige Niederländerin. „Ich zähle einfach nur die Runden, damit ich weiß, wie viele mir noch bleiben. Ich versuche immer, ein Tempo zu finden, das ich auch durchhalten kann.“

„In diesen Rennen verlangst du deinem Körper viel ab. Und auf der letzten Runde gebe ich alles, was ich habe.“

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Ihre Laufbahn startet in den Niederlanden

Den Grundstein ihrer Karriere legt sie als Kind in den Kanälen von Amsterdam. Dort lernt sie das Schwimmen, wandert 1959 mit ihrem Ehemann Gerrit nach Kanada aus – und entwickelt dort mit 65 Jahren ihre Leidenschaft für das Wettkampfschwimmen. Anfangs habe sie „keine Ahnung gehabt, was ich da tue.“ Doch auch im höheren Alter lernt Brussel schnell dazu – und verliebt sich!

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„Das Schwimmen macht mir wirklich Spaß. Ich liebe dieses Gefühl, durch das Wasser zu gleiten. Es macht mich einfach sehr glücklich.“ Zweimal die Woche trainiert sie, lässt es dabei aber in der Regel entspannt angehen. Sie sei „ein bisschen faul“, beichtet sie.

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Brussel will auch weiterhin schwimmen

In dem Alter nicht verwunderlich. Auch ihr jüngster Sohn, selbst 70 Jahre alt, habe sie zuletzt als „alt“ bezeichnet. Doch das sieht Brussel ganz anders, entgegnet: „Ich fühle mich nicht alt. Nur, wenn ich wirklich müde bin. Aber ansonsten fühle ich mich nicht alt.“

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Und dementsprechend ist für sie klar: Mit dem Schwimmen ist noch lange nicht Schluss! „Was auch immer mit mir passiert, ich kehre zum Schwimmen zurück. Ich fühle mich immer besser, wenn ich all meine Sorgen vergessen kann. Immer. Eigentlich bin ich ein wenig schüchtern, und deshalb schöpfe ich Selbstvertrauen aus dem Wasser. Ich gewöhne mich noch an diese Aufmerksamkeit.“

„Aber mit diesem Fokus und diesen Rekorden fange ich sogar an, ein wenig stolz auf mich selbst zu sein.“ Und das völlig zurecht – auch gerne noch für viele weitere Jahre! (fkl)