Müllers 40 Tore nicht noch weiter steigern?Lewandowski spricht Klartext zu Rekord-Verzicht

ARCHIV - 15.02.2021, Bayern, München: Der Fußballer Robert Lewandowski, vom FC Bayern München, spielt den Ball im eigenen Stadion. Lewandowski will bei der Jagd nach dem alleinigen Torrekord in der Fußball-Bundesliga keine Chance auslassen und würde für den 41. Saisontreffer auch einen Elfmeter in der 90. Minute schießen. Foto: Andreas Schaad/AP-Pool/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++
Robert Lewandowski
sei, dpa, Andreas Schaad

Den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller hat Robert Lewandowski eingestellt - und könnte ihn am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison brechen. Einzelne Stimmen fordern den Stürmer des FC Bayern, zugunsten der Fußballlegende zu verzichten. Doch nicht nur er selbst äußert sich dazu eindeutig.

Lewandowski hat eindeutige Meinung

90 Minuten bleiben Robert Lewandowski noch, um sich zum alleinigen Rekordtorschützen einer Bundesliga-Spielzeit zu machen. Und der Stürmer des FC Bayern plant offensichtlich, am Samstag ab 15.30 Uhr gegen den FC Augsburg (Live-Ticker bei RTL.de) jede ihm sich bietende Chance auf seinen 41. Treffer zu nutzen. "Ich würde in dieser Situation zum Elfmeter antreten", antwortete Lewandowski der "Bild" - auf die Frage, ob er denn dafür in der letzten dieser 90 Minuten einen Strafstoß schießen würde. Um den vermeintlich ewigen Rekord von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 nicht nur einzustellen, sondern zu verbessern.

Die Nachfrage rührt vermutlich auch daher, dass es nach Lewandowskis 40. Tor beim 2:2 des alten und neuen deutschen Meisters in Freiburg tatsächlich Stimmen gegeben hatte, die ihn zum Verzicht auf eine neue Bestmarke aufforderten. "Was wäre das für ein Zeichen, wenn die Bayern sagen, wenn Lewandowski sagt nächsten Samstag: Ich spiele nicht. Ich bleibe weg", formulierte etwa Dietmar Hamann als Experte bei Sky die gewagte These.

"Er hat so viele Rekorde"

Der polnische Nationalspieler hält davon aber nur wenig. Zu groß ist der Ehrgeiz, der die Einstellung des Rekordes außerdem ja überhaupt erst möglich gemacht hatte. Außerdem, sagte Lewandowski: "Gerd Müller hat so viele Rekorde. Zudem ist er selbst ein ehrgeiziger Torjäger gewesen - ich glaube, er würde es verstehen, dass ich den Ball nehme und mir den Rekord sichere." Das deckt sich mit der Aussage von Uschi Müller, die sich stellvertretend für ihren an Demenz erkrankten und in einem Heim friedlich in seiner eigenen Welt lebenden Mann so geäußert hatte: "Er wäre der Erste, der gratulieren würde, der sagen würde: 'Gut gemacht, Junge. Du bist super.'"

Hamanns kühner Vorschlag erntete darüber hinaus auch unmittelbar im Studio noch Gegenrede, nämlich durch Heribert Bruchhagen. Der langjährige Fußballfunktionär befand den Vorschlag für "nicht ganz fair" und resümierte: "Das ist zu viel verlangt, was du dir wünscht." Außerdem täte ein Verlust dieser Bestmarke der Legende des einstigen "Bombers der Nation" nicht weh: "An Gerd Müller wird niemand kratzen können."

Ähnlich sieht es auch Lewandowski, der am Ende jener bereits erwähnten 90 Minuten zum sechsten Mal als Torschützenkönig der Bundesliga feststehen wird. Müller hält auch hier die Bestmarke, gewann zwischen 1967 und 1978 insgesamt siebenmal. Der 32-Jährige aber verweist auf "seinen 365-Tore-Rekord in der Liga, den ich sicher nicht holen werde". Bis dahin ist es tatsächlich noch ziemlich weit, obwohl Lewandowski mit inzwischen 276 Toren schon die Nummer zwei der ewigen Rangliste ist. Zu Platz eins, zum ewigen Gerd Müller, fehlen somit aber eben immer noch 89 Treffer. (ntv.de)