Üble Provokation vor Erstankunftsstelle in Berlin

Polizeibekannte Männer brüllen Ukraine-Geflüchteten pro-russische Parolen entgegen

13.03.2022, Serbien, Belgrad: Ein Mann hält eine russische Fahne während einer Kundgebung zur Unterstützung Russlands. Außenministerin Baerbock hat Serbiens Präsident Vucic angesichts des russischen Angriffskriegs von Präsident Putin in der Ukraine aufgefordert, klar Farbe zu bekennen. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Mann hält eine russische Flagge (Symbolbild).
DMV mbu pat, dpa, Darko Vojinovic

Wie grausam das russische Militär in der Ukraine vorgeht, zeigen nicht zuletzt die Bilder aus Butscha. Doch es gibt in Deutschland Menschen, die sich nicht nur hinter Wladimir Putins Vorgehen stellen – sondern sogar aus der Ukraine Geflüchtete mit pro-russischen Parolen provozieren. Darüber berichtet die Berliner Polizei.

Männer pöbeln Geflüchtete an

Zwei Männer hatten vor einer Erstankunftsstelle für ukrainische Geflüchtete lautstark Zustimmung zum brutalen russischen Vorgehen in der Ukraine geäußert. Sie pöbelten die Geflüchteten auf Russisch an und versuchten, die Menschen zu provozieren.

Der jüngere der beiden Männer trug zudem eine Jacke mit einem aufgedruckten „V“, ein Zeichen von Putins Russland. Die beiden verhielten sich auch gegenüber den herbeigerufenen Polizisten aggressiv, wie die Berliner Polizei am Dienstag mitteilt. Während der Kontrolle riefen sie demnach weiter pro-russische Parolen.

Russlandstämmige Deutsche beide bereits polizeibekannt

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen ergab sich, dass es zwei offene Untersuchungshaftbefehle gegen den 33-jährigen Deutschen gab. Zudem fanden die Beamten eine geringe Menge Betäubungsmittel, heißt es von der Polizei.

Die beiden Männer sehen sich nun mit gleich mehreren Ermittlungsverfahren konfrontiert: Billigung von Straftaten, Beleidigung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Jacke mit dem aufgedruckten „V“ wurde beschlagnahmt, der 33-Jährige in Gewahrsam genommen. Der 41-jährige Mann hingegen blieb auf freiem Fuß. Beide Männer sind in Russland geboren, wohnen aber in Süddeutschland und haben einen deutschen Pass. Der Polizei sind sie aufgrund mehrerer Delikte bereits bekannt. (evo)