SIE besprühte die Weltzeituhr am Alexanderplatz

Nach Tränen beim Gerichtsurteil: Klima-Lilli kann es einfach nicht lassen

17.10.2023, Berlin: Eine Aktivistin der Gruppe Letzte Generation färbt die Weltzeituhr am Alexanderplatz orange ein. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf dem Alexanderplatz in Berlin besprüht Klima-Lilli die Weltzeituhr am Dienstag (17. Oktober) mit oranger Farbe.
htf, dpa, Paul Zinken

Sie sprüht einfach immer weiter...
Prada am Kudamm, das Ernst-August-Denkmal in Hannover und jetzt die Weltzeituhr in Berlin – Klima-Lilli hat sie alle besprüht. Bei über 50 Aktionen war die Klimaaktivistin der „Letzten Generation“ schon dabei. Vor Gericht fließen dann aber die Tränen...

Mit Krawall fürs Klima

Sie beschmiert in Serie: Lilli G. (23). In Wolfsburg studiert sie soziale Arbeit. So richtig sozial mutet ihr Aktivismus aber nicht an. Sie schmiert und schmiert und schmiert. Nach eigenen Angaben schon über 50 Mal. Für die letzte Generation klebt sie sich auf die Straße und taucht Denkmäler in orange – zuletzt auch die Weltzeituhr in Berlin.

Lese-Tipp: Sylt sprüht zurück! Mann versenkt Klimakleber in grüner Farbe

Die Polizei kennt sie meistens schon mit Namen – ihre Akte ist enstprechend dick. Allein in Berlin gibt es zehn Strafverfahren gegen sie, die entweder noch laufen oder schon abgeschlossen sind. Unter anderem weil sie im April das Luxusgeschäft Prada auf dem Kurfürstendamm orange besprüht hat und den Weihnachtsbaum am Brandenburg Tor im vergangenen Dezember einen Kopf kürzer gemacht hat.

21.12.2022, Berlin: Ohne Spitze steht der Weihnachtsbaum vor dem Brandenburger Tor. Zwei Aktivisten der Umweltschutzgruppe Letzte Generation fuhren mit einem Hubwagen vor dem Tannenbaum auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Sie entrollten ein Transparent und entfernten dann die Spitze des Weihnachtsbaums. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Im Dezember 2022 geht Klima-Lilli dem Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor an den Kragen. Ihre Botschaft: "Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaums".
htf, dpa, Paul Zinken

Im Video: Klimakleber färben Wahrzeichen orange!

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Vor Gericht fährt sie dann die Mitleidsschiene

Lilli G.
Lilli G. auf der Anklagebank und beim Beschmieren des Wahrzeichens.
RTL

Von Unrechtsbewusstsein kann bei Lilli G. wohl kaum die Rede sein. Im September steht sie in Hannover vor Gericht. Im RTL-Interview sagt sie: „Ich werde meinen Protest immer weiterführen, denn es ist einfach zu wichtig, um aufzuhören. Das kann ich mit meinem moralischen Verständnis nicht vereinbaren.“

Im Prozess gibt sie die Reumütige, weint sogar auf der Anklagebank. Staatsanwaltschaft und Gericht kommen ihr mit der Geldstrafe wohl aus Mitleid entgegen. Am Ende muss die Studentin 500 Euro zahlen – weniger als die Reinigung des beschmierten Ernst-August-Denkmals vorm Hauptbahnhof Hannover gekostet hat.

Prozess oder Protest?

Sekundenkleber-Ohrringe
Ein weiterer kleiner Protest. Bei ihrem Prozess trägt Lilli G. Sekundenkleber-Ohrringe.
RTL

Aber wie ernst nimmt Klima-Lilli die Strafe wirklich? Vor dem Prozess macht sie Fotos mit einem Banner der Letzten Generation. Besonders auffällig: ihre Sekundenkleber-Ohrringe. Sie steht für ihren Protest ein. Und denkt auch trotz der Geldstrafe nicht daran aufzuhören.

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Da dürfte die Weltzeituhr nicht die letzte Schmier- und Klebeaktion sein, die wir von Klima-Lilli mitbekommen. (uni)