Karnevalsveranstaltung in Belgien

Auto fährt in Menschengruppe - sechs Tote, viele Verletzte

Mindestens sechs Menschen sind In Belgien bei einer Karnevalsveranstaltung ums Leben gekommen, als ein Auto in eine Menschengruppe fuhr. Das Unglück ereignete sich in dem Ort Strépy-Bracquegnies. Zehn Menschen wurden schwer verletzt, 27 weitere erlitten leichtere Verletzungen. Nach Angeben von "rtl.be“ ist unter den Opfern ein fünfjähriges Kind. Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, ist weiterhin unklar.

"Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama"

20.03.2022, Belgien, La Louviere: Einsatzkräfte treffen am Unglücksort Strepy-Bracquegnies ein. In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Bei dem Unglück in dem Ort Strépy-Bracquegnies kamen am Sonntagmorgen vier Menschen ums Leben, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den zuständigen Bürgermeister berichtete. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Polizei sperrte den Unglücksort ab,
nwi, dpa, Nicolas Maeterlinck

Laut des Bürgermeister von La Louvère, Jaques Gobert, schleuderte ein Auto mit hoher Geschwindigkeit in die Menge, berichten belgische Medien. Gobert sagte: "Hierfür gibt es keine Wort, es ist abscheulich.Ich kam kurz nach dem Unglück an. Die Körper lagen überall herum. Man kann sich gar nicht vorstellen, das so etwas hier passieren kann und doch ist es geschehen."

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe. Die im Fahrzeug sitzenden Personen kamen seinen Angaben zufolge aus der Region und wurden festgenommen. Sie waren den Behörden bislang nicht bekannt und sind 1988 beziehungsweise 1990 geboren worden.

Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge. "Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich", zitierte ihn der Sender. Demnach waren etwa 150 Menschen bei der Veranstaltung.

Der Ort liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel und hat nach Angaben der übergeordneten Stadt La Louvière knapp 9.000 Einwohner.

Sie hatten sich zum „Ramassage des Gilles“ getroffen. Dabei wird von Haus zu Haus gezogen, um sich für den Karneval zu sammeln. Zentrale Figur sind dabei die „Gilles“, die traditionell Wachsmasken mit aufgemalter Brille und Bärtchen tragen.

Nach Goberts Angaben wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. "Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama." (dpa; uvo)