Was kann das für Patienten bedeuten?

Krankenkasse warnt: Ärzte verschreiben zu viel Schmerzmittel!

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Nehmen wir zu viel Medikamente, ein die wir eigentlich gar nicht brauchen? (Symbolbild).
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Fast jeder Dritte wird von seinem Arzt falsch behandelt!
Das geht aus dem neuen Arzneimittelreport der Barmer hervor. Was die Krankenkasse besonders kritisiert: Schmerzmitteltherapien seien oft unnötig und vor allem riskant.
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Eine halbe Million Herzkranke in Gefahr

Insgesamt 526.000 Versicherte der Barmer sollen 2023 beispielsweise trotz Herzinsuffizienz sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac verschrieben bekommen haben. Das sei fatal, kritisiert die Krankenkasse. Medizinische Leitlinien würden davon abraten, da auch ein nur kurzer Einsatz die Leistung des Herzens deutlich verschlechtern kann. Das Sterberisiko würde steigen.

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Im Video: Die richtige Einnahme von Schmerzmitteln

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Falsche Opioidtherapie

Auch bei der Vergabe von Opioiden machen Ärzte Fehler, prangert die Krankenkasse an und zitiert den Chefarzt am Klinikum Saarbrücken: „Demnach bekamen im Jahr 2021 hochgerechnet rund 2,7 Millionen gesetzlich Versicherte ohne Tumorerkrankung in Deutschland ein Opioid, also ein sehr starkes Schmerzmittel wie Morphinvarianten, verschrieben. Doch drei von zehn Betroffenen erhielten parallel dazu kein Abführmittel, wie es medizinische Leitlinien vorsehen“, wird Daniel Grandt zitiert.

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Patienten hätten dann ein fünffaches Risiko für einen Darmverschluss und auch das Risiko für andere Beschwerden steige.

Krankenkassen-Chef fordert Konsequenzen

„Gerade die Kombination vermeintlich harmloser Schmerzmittel kann fatale Folgen haben. Die meist durch mehrere Ärztinnen und Ärzte verordnete Therapie ist ohne digitale Unterstützung kaum mehr überschaubar“, betont Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Krankenkasse bei der Vorstellung des Reports. Er wünscht sich den Einsatz von digitalen Helfern in der Arzneimittel-Versorgung, um den Überblick über die Gesamtmedikation und alle Neben- und Wechselwirkungen zu behalten. (cta)