Herzzerreißende Beerdigung in Belfast

Baby Liam erstochen: Vater trägt weißen Sarg seines zwei Monate alten Sohnes

Belfast: Baby erstochen - Mutter unter Mordverdacht
Der kleine Liam O'Keefe wurde nur acht Wochen alt. Jetzt muss sein Vater ihn zu Grabe tragen.
Jonathan Porter/PressEye

Was muss das für ein unvorstellbar schwerer Gang sein? Liam Senior trägt seinen acht Wochen alten Sohn Liam Junior selbst zu Grabe – in einem kleinen weißen Sarg. Wie viel Schmerz ihm das bereiten muss, ist ihm deutlich anzusehen. Der Säugling wurde mit einem Messer erstochen. Unter Mordverdacht steht die Mutter des Babys.

Vater bricht am Grab des Sohnes zusammen

Liam Senior sei am Boden zerstört und könne den Tod seines acht Wochen alten Sohnes immer noch nicht begreifen, berichten die Journalisten, die bei dem Begräbnis vor Ort waren. Am Grab seines Kindes sei er zusammengebrochen.

Viele der Trauernden tragen Pullover mit einem Bild des kleinen Liam und der Aufschrift "Kiss Me I'm Irish". In dem kleinen nordirischen Ort Ardoyne bei Belfast kennt jeder jeden. Hier hält man zusammen. Umso größer ist natürlich der Schock über die abscheuliche Tat.

Polizei findet Leiche des Babys und verletzte Schwester (2)

Als die Polizei am 27 Juli zum Haus der Familie gerufen wurde, kam für Baby Liam bereits jede Hilfe zu spät. Seine zweijährige Schwester, wurde in einem kritischen Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert, sei aber jetzt stabil, teilte die Polizei mit. Beide Kinder wiesen zahlreiche Stichwunden auf. Ein Verwandter der Familie hatte die Polizei alarmiert, weil er sich um das Wohl der Kinder gesorgt habe.

Vor Ort wurde eine 29-jährige Frau festgenommen, bei der es sich um die Mutter der beiden Kinder handeln soll. Sie musste zunächst selbst in einem Krankenhaus behandelt werden und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Ihr wird Mord und versuchter Mord vorgeworfen, teilte die zuständige Polizeibehörde mit.

Baby Liam in Belfast erstochen
Die Mutter des kleinen Liam und seiner Schwester (2) wurde unter Mordverdacht festgenommen.
Facebook/raluca.t.
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Vater zur Tatzeit auf Familienbesuch in England

Nach Informationen des „Mirror“ habe der Vater gerade seine beiden älteren Töchtern in England besucht, als sich zuhause in Belfast das Drama abspielte. Lara, eine seiner Töchter, erzählt der britischen Tageszeitung, dass sie ihren Vater nur noch schreien hörte, als er am Telefon erfuhr, was passiert war. Er flog sofort zurück nach Nordirland, um bei seiner verletzten, zweijährigen Tochter zu sein. Lara erzählt weiter: "Mein Vater ist zerbrochen. Liam war ein wunderschönes Baby - wir können es einfach nicht glauben. Wir sind alle am Boden zerstört."

Liams Familie muss Beerdigung statt Taufe feiern

Vor dem Grundstück der Familie haben Anwohner in den letzten Tagen Kuscheltiere, Blumen und schriftliche Ehrungen abgelegt und eine Mahnwache abgehalten, berichtet der Mirror. "Diese Mahnwache zu halten, bedeutet mir die Welt. Ich bin wirklich untröstlich, aber es gibt mir die Kraft zu wissen, dass ihr alle so viel Liebe und Unterstützung gebt“, habe sich der Vater bei der Ortsgemeinschaft für das ihm entgegengebrachte Mitgefühl bedankt.

Eigentlich hätte das Baby bald getauft werden sollen, erzählte die Familie britischen Medienberichten zufolge. Stattdessen mussten die Angehörigen nun eine Beerdigung für den acht Wochen alten Jungen organisieren. (mca/rra)