Viele offene Fragen
Armbrust-Drama mit fünf Toten: Was wir wissen - und was nicht
Das Armbrust-Drama mit drei Toten in Passau und zwei Toten im niedersächsischen Wittingen gibt weiter Rätsel auf. Insbesondere das Motiv für das gesamte Geschehen liegt noch im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft geht bei dem 53-jährigen Torsten W. und den beiden Frauen, Kerstin E. (33) und Farina C. (30), von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus.
Was wir über das Armbrust-Drama wissen

Die Identität der fünf Todesopfer
Der 53-Jährige und die 33-jährige Kerstin E. waren in einer Gemeinde im Westerwald in Rheinland-Pfalz gemeldet. Der Mann betrieb im nahe gelegenen Hachenburg einen Mittelalterladen. Die 30-jährige Farina C. lebte in Wittingen im Kreis Gifhorn in Niedersachsen und war laut Polizei Verkaufsleiterin in einer Bäckerei. Bei den anderen beiden Opfern in Passau handelt es sich womöglich um die 35-jährige Gertrud C., die in Wittingen als Grundschullehrerin tätig war. Das fünfte Todesopfer ist die 19-jährige Carina U., die ebenfalls in der Kleinstadt lebte.

Die Verbindung der fünf Personen untereinander
Bekannt ist, dass Torsten W. und Kerstin E. an derselben Adresse gemeldet waren. Dort war bis vor zwei Monaten laut Staatsanwaltschaft auch Farina C. gemeldet. Gertrud C. und Farina C. waren ein Paar. Medienberichten zufolge sollen sie der Ritter- und Mittelalter-Szene angehört haben. Dem Passauer Staatsanwaltschaft war darüber nach Angaben eines Sprechers nichts bekannt.
Die Todesursache der am Samstag in Passau gefundenen zwei Frauen und des Mannes
Die Obduktion ergab, dass Torsten W. und Kerstin E., die Hand in Hand in einem Bett lagen, jeweils mit einer Armbrust durch einen Schuss ins Herz getötet wurden. Bei Farina C., die auf dem Boden lag, war laut Staatsanwaltschaft ein Schuss in den Hals tödlich.
Was sich in dem Passauer Pensionszimmer abgespielt hat
Das lässt sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus dem Obduktionsergebnis heraus zumindest deuten: Demnach hat Farina C. erst die beiden anderen und dann sich selbst erschossen. Die Behörde geht von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus. Es gebe keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte. Auch seien bei keiner der drei Leichen Kampf- oder Abwehrspuren gefunden worden.
Weitere Indizien für einen erweiterten Suizid
In dem Pensionszimmer fanden die Ermittler zwei Testamente, die von den beiden Personen im Bett stammten. Der Mann und die zwei Frauen checkten am Freitagabend in der Pension ein und nahmen lediglich die drei Armbrüste mit ins Zimmer. Reisegepäck oder Zahnputzzeug fand sich in dem Zimmer laut Staatsanwaltschaft nicht.
Der Todeszeitpunkt der am Montag in Wittingen gefundenen beiden toten Frauen
Laut Hildesheimer Staatsanwaltschaft liegt dieser bereits einige Tage zurück.
Die Todesursache der zwei in Wittingen gefundenen Frauen
Die Leichen der beiden 19 und 35 Jahre alten Frauen lagen in der Wohnung der 30-jährigen Farina C. in Wittingen, die wiederum in Passau starb. Die beiden Leichen wiesen laut Polizei keine Anzeichen auf äußere Gewalteinwirkung auf. Pfeile und Armbrüste wurden nicht gefunden.
Was wir über die Armbrust-Morde nicht wissen

Das Motiv
Die Hintergründe für den Tod der vier Frauen und des Mannes sind noch völlig unklar.
Welche Art Armbrust verwendet wurde
Zumindest eine der drei gefundenen Waffen hatten die drei Beteiligten von Passau zuvor in Österreich gekauft, sagte ein Sprecher der Passauer Staatsanwaltschaft. Das belege eine Quittung. Es habe sich um eine moderne Armbrust gehandelt.
Warum Passau
Weshalb der 53-jährige Torsten W. und seine Begleiterinnen ausgerechnet Passau und speziell diese Pension für ihr Vorhaben ausgewählt haben, ist laut Staatsanwaltschaft noch ein Rätsel. Zuvor waren sie jedenfalls in Österreich.
Wie der aktuelle Stand in dem spektakulären Mordfall ist, zeigen wir in der Doku: "Armbrust-Morde - Die TVNOW-Doku. Wie unsere Tochter in die Fänge des Gurus geriet".