Polizei sucht nach HinweisenAn Nabelschnüren zusammengeknotet! Fünf Kätzchen ausgesetzt, jetzt sind alle tot - wo ist der Täter?

Fünf Fundkitten aus Marl
Eine Woche alt waren die fünf Kitten erst, als sie an einer Tankstelle gefunden wurden.
Facebook/Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.

Die Nabelschnüre miteinander verknotet, die Pfoten mit einem Faden zusammengebunden und in einen rosa Korb gelegt – so wurden fünf neugeborene Kitten Mitte Juli an einer Tankstelle im nordrhein-westfälischen Marl gefunden. Wer sie dort ausgesetzt hat, ist bislang unklar. Die Polizei sucht noch immer nach dem Täter. Das Schreckliche: Trotz medizinischer Versorgung konnten die fünf Kätzchen nicht gerettet werden, nach und nach starb eines nach dem anderen - mittlerweile sind alle tot.

Kitten waren gerade erst eine Woche alt

Aufmerksam gemacht auf die schockierende Tat hat der Verein „Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.“ auf seiner Facebookseite. Am Abend des 16. Juli erreichte die Kittenpflegestelle des Vereins einen Hilferuf aus der SmartVet Klinik Gelsenkirchen. Was dahintersteckte, macht einen fassungslos:

Nachdem die fünf an ihren Nabelschnüren miteinander verknoteten und an den Pfoten mit einem Faden zusammengebundenen Kitten an der Tankstelle entdeckt wurden, brachte der Finder die gerade mal eine Woche alten Kätzchen sofort in die Klinik. Doch erst als das Knäuel entwirrt war, ließ sich das Ausmaß der dadurch entstandenen Verletzungen erkennen: Zwei Kitten wurden die Hinterpfötchen so abgeschnürt, dass sie bereits faulten und amputiert werden mussten, ein Kitten hatte auch Bauch ein Hämatom durch die verknotete Nabelschnur, ein anderes hatte Abschürfungen vom Bindfaden.

Fünf Fundkitten aus Marl
Die Pfoten der Kätzchen waren mit einem dünnen Bindfaden zusammengeschnürt.
Facebook/Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.

"Wie verdammt krank muss so ein Mensch sein???"

Stellt sich die Frage: Wer tut so etwas? Oder wie der Tierschutzverein es bei Facebook formuliert: „Wie verdammt krank muss so ein Mensch sein??? Warum auf diese Art und Weise? Miteinander verknotet und die Füße verschnürt…und dann zum Sterben abgelegt.“

Noch lassen sich diese Fragen nicht beantworten. Zwar wurde Anzeige gestellt und die Polizei sucht nach dem Täter, bislang sind aber noch keine Hinweise eingegangen, wie ein Sprecher der Polizei Recklinghausen auf RTL-Anfrage bestätigt.

Für die Kätzchen kam leider jede Hilfe zu spät. Ein Kitten musste wegen einer ausgeprägten Kiefer-Gaumenspalte eingeschläfert werden. Es hätte aufgrund der Missbildung keine Chance gehabt, erklärt „Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.“ bei Facebook.

Die beiden Kitten, denen je eine Pfote amputiert werden musste, überstanden zwar die Operation. doch genau wie die anderen Kätzchen überlebten sie schlussendlich nicht. Die Kitten bekamen einen „Katzenschnupfen“, gegen den auch starkes Antibiotikum nichts mehr ausrichten konnte.

Gut eine Woche nachdem die Kitten gefunden wurden, postete der Tierschutzverein, dass auch das letzte Kätzchen gestorben sei. „Die Kleinen wurden trotz Intensivpflege schwächer und schliefen nacheinander ein. Ihr Immunsystem, ihre Kräfte waren zu schwach“, heißt es bei Facebook. „Man weiß zwar, dass die Chance, so Kleine durchzukriegen, minimal ist, und in diesem Fall noch geringer, aber es tut so weh, dann doch zu verlieren. Wir haben so gehofft, dass sie es schaffen.. Jetzt bleibt uns nur der Trost, dass sie nicht unter Qualen draußen elendig verreckt sind und die Hoffnung, dass durch das große Medieninteresse der Täter doch noch gefasst wird.“

Das hoffen wir auch. Wer Hinweise zum Täter hat, wird gebeten, sich an das Kriminalkommissariat 42 der Polizei Recklinghausen unter der Telefon-Nummer 02361 550 zu wenden.

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