Vater meldete sich bei RTL Spezial "Angriff auf unsere Kinder"

Amy wurde als 12-Jährige Opfer von Cybergrooming: So hat sie die Tat erlebt

Vor rund zwei Jahren wurde auch Amy, damals zwölf Jahre alt, Opfer von Cybergrooming: Ein Mann nötigte sie dazu, ihm über WhatsApp intime Fotos und Videos von sich zu schicken. Als ihre Eltern herausfanden, was vor sich ging, erstatteten sie sofort Anzeige bei der Polizei. Ihr Vater Daniel hat sich während des RTL Spezials „Angriff auf unsere Kinder und was WIR dagegen machen können“ bei uns gemeldet.
Im Video oben erzählt Amy, wie sie die Tat erlebt hat und was sie anderen Kindern und Jugendlichen rät, die in eine solche Situation geraten.

Familie erstattete sofort Anzeige

In Amys Fall sei der Täter über eine Online-Spieleplattform zunächst an ihre Freundin herangetreten. Diese habe der damals Zwölfjährigen dann seine Telefonnummer weitergegeben, sie chatteten über WhatsApp: „Es ging zum Glück nur ein paar Tage, aber sie hat einiges von sich preisgegeben; Videos, Fotos und Text - und sie wurde da ziemlich zu animiert“, erzählt Amys Vater im RTL-Interview.

Seine Frau sei schließlich misstrauisch geworden, weil Amy schon früh am Morgen das Handy nutzte und habe daraufhin die Nachrichten gefunden. Als ihre Tochter aus der Schule kam, haben sie das Gespräch gesucht: „Sie ist natürlich sofort in Tränen ausgebrochen.“ Die Familie ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Bei der Polizei wurde Amy verhört, schämte sich aber sehr: „Es fiel ihr nicht leicht, darüber zu sprechen und das so preiszugeben“, erzählt ihr Vater. Besonders wichtig war es ihnen immer, ihrer Tochter zu vermitteln, dass sie nichts dafür kann.

"Das wird nie wieder passieren"

Seine Familie habe die Tat vor allem mit Gesprächen verarbeitet und versucht, die heute 14-Jährige aufzuklären, damit so etwas nicht noch einmal geschieht: „Wir haben viel geredet, was passieren kann.“ Eine solche Aufklärung sei für ihn der wichtigste Baustein – und diese müsse seiner Meinung nach schon in der Schule starten: „Die Kinder entwickeln sich immer weiter mit ihren Handys – aber eine Aufklärung darüber, was geschehen kann, erfolgt nicht.“

Auch für Amy sei es wichtig gewesen, zu verstehen, dass nichts davon ihre Schuld war: „Ich habe mich wie ein Verbrecher gefühlt“, erzählt sie. An das, was sie erleben musste, denke sie heute zum Glück fast gar nicht mehr: „Das war mal und das wird nie wieder passieren. Ich habe daraus gelernt und weiß, dass das sehr gefährlich werden kann.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Cybergrooming: Hier finden Kinder und deren Eltern Hilfe

Das sogenannte Cybergrooming ist ein Alptraum vieler Eltern. Wichtig ist, über das Thema zu reden statt es totzuschweigen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der Kinder sich trauen, derartige Vorfälle anzusprechen. Was Eltern außerdem wissen sollten, haben wir hier zusammengestellt.

Darüber hinaus gibt es diverse Hilfsangebote, an die sowohl Kinder als auch ihre Eltern sich wenden können: