Nach Massaker in US-Kleinstadt Uvalde

Banges Warten vor Amok-Schule : "Ich möchte einfach nur wissen, wo mein Baby ist"

Es ist eines der verheerendsten Schulmassaker in der US-Geschichte. In der Kleinstadt Uvalde (Texas, USA) hat ein 18-Jähriger an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet und mindestens 19 Schulkinder – und Lehrer getötet. Viele Eltern wissen über Stunden nicht, wie es ihren Kindern geht. Sie warten vor der Robb Elementary School auf Informationen über den Verbleib ihrer Kinder, viele weinen und halten sich gegenseitig im Arm. Im Video berichten Mütter und Väter aus Uvalde von den Stunden des bangen Wartens und ihrer verzweifelten Hoffnung, dass ihre Liebsten nicht zu den 19 Todesopfern gehören.

New York Times: Eltern müssen DNA-Proben abgeben - viele Kinder in Krankenhäusern

Mehr als zwölf Stunden nach der Tat waren immer noch Angehörige im Unklaren über den Verbleib einzelner Schüler. Eltern mussten laut „New York Times“ DNA-Proben abgeben, um ihre Verwandtschaft zu Opfern zu festzustellen. Viele Kinder waren mit schweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Den Ermittlern zufolge betrat der Schütze am Dienstagnachmittag (Ortszeit) die Grundschule in der Kleinstadt und schoss um sich. Auch mindestens zwei Erwachsene wurden bei dem Vorfall getötet. Am Mittwoch war noch unklar, ob auch der Schütze zu den erwachsenen Todesopfern gezählt wurde.

Vor Grundschule in Uvalde (Texas) - Angehörige in Sorge: „Wir wissen nicht, wo sie ist“

Die Grundschule war nach der Attacke abgeriegelt und von Einsatzfahrzeugen umgeben. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Krankentragen aus dem Gebäude gerollt wurden. Eltern irrten auf der Suche nach ihren Kindern umher. Eine Frau, deren Nichte zunächst noch vermisst wird, wartete im Auto vor einem nahe gelegenen Krankenhaus. „Wir wissen nicht, wo sie ist“, sagte sie dem Lokalsender Kens5. „Es ist nicht typisch für meine Nichte, sich nicht zu melden. Ihr Telefon ist aus.“

Erneut hinterlässt in den USA ein Massaker Fassungslosigkeit und die Frage nach dem Motiv, ausgerechnet in einer Grundschule nach Opfern zu suchen. Amokläufe, auch an Schulen, kommen in den USA mit trauriger Regelmäßigkeit vor. Präsident Biden ordnete an, bis einschließlich Samstag die Flaggen auf allen öffentlichen Gebäuden in den USA auf halbmast zu setzen. (ndr/dhe, dpa)